Stricken und Häkeln sind nicht nur wunderbare Hobbies, sondern auch kreative Ausdrucksformen, die mit Achtsamkeit, Geduld und (je nach Projekt) mit einer ordentlichen Portion Meditation verbunden sind. Nachdem ich letztens mit dir in die Welt der Farben und ihrer Wirkung eingetaucht bin, möchte ich heute das Thema „Musik“ aufgreifen. Musik kann den kreativen Prozess unterstützen oder die Entspannung weiter verstärken. In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, welch faszinierende Verbindung zwischen Handarbeit und Musik es gibt und wie der richtige Rhythmus dein Handarbeitserlebnis bereichern kann. Los geht’s! 🙂

* Das Bild wurde mit der kostenlosen Version von Microsoft Copilot erstellt

Die Psychologie hinter der Musik

Unsere Emotionen, unsere Konzentration und auch unsere körperlichen Reaktionen können durch Musik beeinflusst und verstärkt werden. Beispielweise kann das Hören von Musik die Herzfrequenz, den Blutdruck und das Stressniveau positiv beeinflussen und dadurch zu einem noch intensiveren Erlebnis führen. Ist das Stressniveau gesenkt, kann dies die Kreativität fördern und dir neue Ideen in den Kopf spülen.

Studien zeigen, dass Musik die Produktion von Dopamin anregt. Dopamin ist unser Glückshormon und für Gefühle wie Freude und Motivation verantwortlich.

Gerade in der Welt der Handarbeit, wo oft die immer gleichen Bewegungen eine zentrale Rolle spielen, kann die richtige Auswahl der Musik dabei helfen, in den sogenannten „Flow-Zustand“ zu kommen. In diesem Zustand kannst du eine vollkommene Konzentration erreichen und eine innere Zufriedenheit. Die Garten-Fans unter euch werden mir vielleicht zustimmen können, dass Unkrautzupfen vielleicht nervig ist, man aber auch da durch die immer gleiche Bewegung irgendwann abschaltet und komplett kopflos funktioniert. Man ist einfach im „Fluss“.

Der perfekte Rhythmus: Musik als Taktgeber

Stricken und Häkeln folgen oft einem bestimmten Rhythmus. Ob es das wiederholte Einstechen der Nadel ist oder das rhythmische Aufziehen von Maschen, die meisten von uns kennen den inneren „Takt“ der uns ein immer wieder kehrendes Muster leichter von der Hand gehen und ein gleichmäßiges Tempo/Maschenbild beibehalten lässt.

Denke ich an meinen inneren Takt, denke ich automatisch an den Maschenstich am Ende eines Bündchens, den ich nur mit einem bestimmten Rhythmus im Kopf fehlerfrei durchführen kann. „Links, rechts, rechts, links“ ist meine innere „Musikalität“, die das Projekt bis zum Abschluss begleitet. Musik kann diesen natürlichen Rhythmus verstärken und dabei helfen, gleichmäßig und effizient zu arbeiten.

Tipp aus leidiger Erfahrung: Wenn du an einem komplexen Muster arbeitest, wähle Instrumentalmusik ohne Gesang, um Ablenkungen zu minimieren. Sobald ich Musik mit Gesang höre, singe ich automatisch mit und vergesse meinen „Links, rechts, rechts, links“ Takt 😀

Welche Genres eignen sich besonders?

Grundsätzlich ist natürlich absolut alles erlaubt, was dich glücklich macht. Strickst du deine Socken am liebsten bei Heavy Metall oder Techno, dann ist das für dich der perfekte Weg, deine Projekte musikalisch zu untermalen. Letztendlich gibt es auch in diesen Musikstücken Takte, die dich beim Abarbeiten der Maschen unterstützen können. Falls du dich jedoch noch nicht mit dem Thema beschäftigt hast, hier ein paar Ideen für dich:

  • Ambient und Chillout: Diese Genres bieten entspannende Klanglandschaften, die sich perfekt für meditative Handarbeit eignen. Du strickst gerne mit einem (alkoholfreien) Cocktail gemütlich auf der Terrasse, während die Bienchen um deinen Lavendel summen? Die perfekte Wahl! 😉
  • Klassische Musik: Mozart und Beethoven können durch ihre gleichmäßigen Rhythmen beruhigend wirken und die Konzentration steigern.
  • Jazz: Jazz hat ganz spezielle, aber auch harmonische Klänge, die die Kreativität anregen können.
  • Lo-Fi Beats: Diese Art der Musik kenne ich vor allem aus Social-Media, wenn ich speziell nach gemafreien Musikstücken suche, die ich für meine Beiträge/Stories verwenden kann. Sie hören sich oft etwas ungewohnt an, da die Klänge sich bewusst von den „Massen-Mainstream-Veröffentlichungen“ abheben sollen. Lässt man sich drauf ein, können diese Tracks mit ihren sanften Rhythmen und wiederholenden Mustern sich ideal eignen, um beim Stricken oder Häkeln in den Flow zu kommen. Probier es aus!

Musik als Inspirationsquelle

Stricken und Häkeln, aber auch andere Handarbeiten sind kreative Prozesse, bei denen Musik die Fantasie beflügeln kann. So manch ein Maler, eine Bildhauerin oder eben Handarbeitsfan erlebte schon in den verschiedensten Situationen die Inspiration, die er für sein Werk brauchte. Ein Sonnenaufgang kann dich dazu bewegen, eine Decke in warmen Tönen zu stricken und ein Sonnenuntergang, ein Bild vom Mond mit Aquarell zu malen. Auch Musik kann diesen Effekt auslösen und so könnte ein lebhaftes Jazz-Stück dir eine Strickjacke aus kreativen Formen, die du einzeln stricken und im Anschluss aneinandernähen musst, in den Kopf zaubern. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich.

Musik kann aber auch deine Stimmung aufgreifen und unterstützen. Erstelle dir Playlisten, die zu den jeweiligen Projekten passen, und die du immer sofort griffbereit hast. Beispielsweise kannst du eine winterliche, beruhigende Playlist erstellen, die aus vielen Klavierkompositionen oder entspannende Akustiktracks besteht, die du hörst, während du deinen neuen Winterpullover strickst und eine heiße Tasse Tee dabei schlürfst. Aber auch für den lauen Sommerabend im Garten kannst du eine passende Liste erstellen, mit einer Prise Chillout-Musik.

Musik kann aber nicht nur den Prozess des Handarbeitens begleiten, sondern auch das Endprodukt beeinflussen. Denke an ein Projekt, das von einem bestimmten Lied oder Album inspiriert ist. Vielleicht ein Schal in den Farben eines Albumcovers oder eine Decke, deren Muster den Rhythmus deines Lieblingslieds widerspiegelt. Der Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt!

Die gesundheitlichen Vorteile von Musik und Handarbeit

Sowohl Musik als auch Handarbeit haben gesundheitliche Vorteile, die sich gegenseitig verstärken können. Studien haben gezeigt, dass Stricken und Häkeln helfen können, Stress und Angst zu reduzieren, ähnlich wie das Hören von Musik.

Wissenschaftliche Erkenntnisse:

  • Eine Untersuchung des British Journal of Occupational Therapy fand heraus, dass 81 % der befragten Strickerinnen weniger gestresst waren, nachdem sie sich ihrer Handarbeit gewidmet hatten. Kennen wir alle, oder?
  • Musiktherapie wird häufig zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt.

Kombiniert man Musik mit Handarbeit, können beide Aktivitäten synergistisch wirken. Quasi wie die Koralle und der Korallenfisch. Es geht ohne den jeweils Anderen, aber noch ein Stückchen besser zusammen 🙂

Gemeinschaftsgefühl durch Musik und Handarbeit

Musik und Handarbeit können Menschen zusammenbringen. Viele Strick- und Häkelgruppen nutzen Musik, um ihre Treffen angenehmer zu gestalten. Ob klassische Musik im Hintergrund oder gemeinsame Lieblingslieder, Musik schafft eine entspannte Atmosphäre.

In letzter Zeit drängen sich immer mehr spannende Events auf den Markt, bei denen Stricken und Häkeln mit einem Kinobesuch verknüpft wird, gemeinsam eine Schiffreise angetreten wird oder ein Foodfestival als Treffpunkt vereinbart wird. Du möchtest einen Schritt weitergehen, hast aber bisher noch keine Idee für dein Event gehabt? Organisiere ein „Strick- und Hörkonzert“! Eine Veranstaltung, bei der Teilnehmer gemeinsam stricken oder häkeln, während Live-Musik gespielt wird. Solche Events können nicht nur inspirieren, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken. Ich wäre begeistert und im Großraum Düsseldorf sofort dabei! … und hätte ich auch nur ansatzweise den Mut und Organisationstalent, würde ich es selbst organisieren 😀

Musik-Apps für Handarbeiter

Alles schön und gut, aber im Radio kann ich nicht beeinflussen, was gespielt wird!
Das stimmt, aber dank moderner Technologien können Musik und Handarbeit nahtlos miteinander kombiniert werden. Spotify, Apple Music und ähnliche Plattformen bieten vorgefertigte Playlists für Konzentration, Entspannung oder Kreativität. Aber auch ein Blick in die Radiosenderliste kann durchaus hilfreich sein. Klick dich einfach mal durch und gebe einem neuen Sender eine Chance.

Wie ich es handhabe?

Ich höre relativ selten Musik, nehme es mir aber immer wieder vor. Bei mir läuft für gewöhnlich eine Dokumentation oder eine Reportage nebenbei, damit ich meine freie Zeit möglichst „sinnvoll“ nutze. Wirklich sinnvoll ist es wahrscheinlich nicht, da ich (außer beim Maschenstich) selten in den Flow komme und nahezu nie komplett abschalten kann. Lediglich in den kühleren Monaten, wenn der Herbst Einzug hält, sich die Blätter verfärben und langsam von den Bäumen fallen, ich ein Kürbis-Risotto verdaue und einen warmen Chai-Latte trinke, überkommt mich eine richtige Lust und das Bedürfnis nach Entspannung. Ich lümmle mich dann ganz bewusst in meinen Ohrensessel, habe eine Decke auf dem Schoß und lausche der Musik.

Allerdings habe ich mit für das kommende Jahr fest vorgenommen, häufiger Musik neben der Handarbeit zu hören. Die Entschleunigung und die Entspannung sind eine Bereicherung, die ich mir eigentlich nicht entgehen lassen möchte und auch hier macht Übung bekanntlich den Meister. Wer nie in seinem Leben viel Musik gehört hat, muss sich erst daran gewöhnen und spätestens nach der intensiven Beschäftigung mit diesem Thema, bin ich davon überzeugt 🙂

Fazit: Die perfekte Symbiose

Handarbeit und Musik sind zwei Kunstformen, die harmonisch miteinander verschmelzen können. Musik unterstützt den kreativen Prozess, fördert die Konzentration und macht das Erlebnis noch angenehmer. Ob du in stiller Meditation strickst oder zu den Klängen deiner Lieblingsband häkelst, Musik ist der perfekte Begleiter für jede kreative Reise.

Jetzt bist du dran: Welche Musik hörst du am liebsten, wenn du strickst oder häkelst? Oder bist du eher der Film- und Seriengucker? Teile deine Lieblingslieder und Playlists in den Kommentaren!


Falls dir mein Blogbeitrag gefallen hat und du ihn mit anderen teilen möchtest, findest du hier meinen Pinterest-Pin: