Wenn du meinen Blog schon länger kennst, weißt du bestimmt, wie sehr ich früher mit „korrekt“ gestrickten Maschen gekämpft habe. Da ich Stricken und Häkeln nur über Zeitungen und das Internet gelernt habe, fehlte mir immer der prüfende Blick über die Schulter. Niemand war da, der mal sagte: „Schau mal, die Masche ist verdreht.“ Es vergingen Monate, mein Frust wuchs, und ich konnte mir einfach nicht erklären, warum mein Strickbild so unruhig aussah. Ich verspreche euch, ohne Hilfe ist es wirklich schwer, auf diesen Grund zu kommen 😀
Irgendwann machte es aber KLICK: Ich verstand, dass es einen Unterschied macht, ob die Nadel den Faden von vorne oder von hinten holt. Plötzlich wusste ich, dass es „normal“ abgestrickte Maschen und auch „verschränkt“ gestrickte Maschen gibt. Für viele Strickerinnen und Stricker ist das eine Kleinigkeit, für mich war es ein echter Meilenstein. So wichtig, dass ich diesem Aha-Moment sogar den Namen meines Blogs gewidmet habe: Verdrehte Masche.
Ist es nicht egal, wie herum man rechte Maschen strickt? Hauptsache alle gleich?
Natürlich ist das oberste Ziel, dass alle Maschen gleich gestrickt werden. Entweder normal rechts oder verschränkt. Dadurch wirkt dein Strickbild ruhig und einheitlich. Allerdings unterscheiden sich beide Maschen optisch voneinander und vor allem auch in ihrem Nutzen. Verschränkt gestrickte Maschen sind fester und stabiler, wodurch sie weniger ausleiern. Mittlerweile stricke ich beispielsweise meine Sockenbündchen ausschließlich verschränkt ab. Stricksockenbündchen werden gezogen, belastet und leiern dadurch schneller aus, sofern sie ausschließlich mit normalen Maschen gestrickt werden. Im Gegensatz dazu, halten meine verschränkten Bündchen wie am ersten Tag.
Damit auch du ihre Superpower nutzen kannst, habe ich eine (hoffentlich) versändliche Strickanleitung geschrieben. Die Foto-Strickanleitung wird jeweils durch ein Video ergänzt. Da eine Masche selten alleine kommt, ist natürlich auch der (verdrehten) linken Masche ein Blogpost gewidmet. Auf Grund der Übersichtlichkeit und der Foto-Flut, habe ich beide Maschen voneinander getrennt.
ZUM BEITRAG „Die Unterschiede der linken Maschen“
Wichtig zu erwähnen ist, dass ich Rechtshänderin bin. Ich kenne mich leider absolut nicht mit anderen Strickmethoden aus und bin mir nicht sicher, ob es zwischen Links- und Rechtshändern Unterschiede gibt.
Normale rechte Maschen
Ausgangssituation: Dein Arbeitsfaden liegt hinter deiner Arbeit.

Schritt 1: Steche mit der rechten Nadel von vorne links in die Masche.


Schritt 2: Hole mit der rechten Nadel den Faden, der hinter deiner Arbeit liegt und ziehe ihn durch die Masche durch.

Fertig.

Video-Strickanleitung:
Verschränkte rechte Maschen
Ausgangssituation: Dein Arbeitsfaden liegt hinter deiner Arbeit.

Schritt 1: Steche mit der rechten Nadel von rechts in deine Masche.


Schritt 2: Hole mit der rechten Nadel den Arbeitsfaden und ziehe ihn durch die Masche durch.

Fertig.

Video-Strickanleitung:
Das Strickbild
Schaue dir die beiden Strickstücke genau an.
Die „normalen“ rechten Maschen haben eine ganz klassische V-Form. Beide Seiten der jeweiligen Masche sind mittig 1:1 gleich. Die verschränkt gestrickten Maschen haben zwar grundsätzlich auch eine V-Form, jedoch liegt das linke Maschenglied ein wenig über dem rechten. Erkennst du es? 🙂
Normale rechte Maschen

Verschränkte rechte Maschen

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