Wie ihr alle wisst, ist 2020 kein Jahr wie die anderen. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die scheinbar nicht enden möchte und vielen Menschen zusetzt. Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, einigen meiner Liebsten die ein oder andere Freude zu bereiten. Unter anderem sah mein Plan vor, meinen Eltern einen Adventskalender zu basteln und es lag nur nahe, dass ich hierfür 24 kleine Stricksöckchen, gestrickt mit weihnachtlichen Garn (Werbung), verwenden würde (mehr dazu erfährst du hier).

Wie erwartet, zog sich das Spektakel ins schier Unendliche und während die ersten 3 Paare über die Nadeln flogen, wollten vor allem die Söckchen 7 – 18 einfach nicht enden. Dabei war die „Anleitung“ denkbar einfach:

1.) Mit Nadelstärke 2,5 insgesamt 40 Maschen anschlagen und 10 Reihen Bündchen (2r, 2l) stricken

2.) 15 Reihen glattrechts stricken

3.) Runde Bumerangferse (oder welche ihr bevorzugt) stricken

4.) 8 Reihen glattrechts stricken

5.) Sockenspitze (z.B. Bändchen) stricken, Maschenstich oder vernähen

… fertig!

Am 21.11.2020 war es endlich so weit und ich konnte die letzten zwei Söckchen abketten, vernähen und an mein Metallbäumchen (Werbung) hängen. Nach wie vor bin ich sehr froh, dass ich von meiner Gewohnheit nicht abgewichen bin und immer 2 gleichzeitig gestrickt habe. Durch diese Technik dauern die einzelne Socke zwar etwas länger, aber wenn man fertig ist, hat man gleich ein Paar erledigt.

Babysöckchen sind bekanntlich nicht besonders groß und man kann nicht beliebig viel darin verstauen. Weihnachtliche Goldtaler, kleinere Schokoladentafeln und einzeln abgepacktes, italienisches Gebäck fanden zwar ihren Platz in den Söckchen, aber da ich unseren Lieblingswein, eine Schachtel Kekse, einen Schmuckanhänger und noch 2-3 andere „größere Kleinigkeiten“ verschenken wollte, habe ich diese schön verpackt und das jeweilige Söckchen einfach an der Schleife befestigt. Ganz nach dem Motto: Wo ein Wille, da eine kreative Lösung, kann man sicherlich auch verschieden große Söckchen stricken, aber das wollte ich in meinem Fall nicht. Damit die Söckchen dennoch einen kleinen Inhalt besitzen, habe ich jeweils ein altdeutsches Adventsgedicht rausgesucht. Die Idee kam eher spontan, aber desto länger ich mich durch die Untiefen des Internets grub, desto besser gefiel mir die Idee. So konnte ich ein wenig mehr weihnachtliche Stimmung verschenken und ich weiß, dass meine Mama sich an ihre Kindheit erinnert fühlt und ihr solche Gedichte gefallen. Hier zwei Beispiele:

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde,
das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack –
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

(Anna Richter) Quelle: weihnachten.tagesspiegel.de

Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten die Gabe wiegen,
sei dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei,
was in dir wohnt
an Meinung, Geschmack und Humor,
so dass die eigene Freude zuvor
dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
dass dein Geschenk –
Du selber bist.

(Joachim Ringelnatz) Quelle: weihnachten.tagesspiegel.de

Geht da nicht das Herz auf? Auch wenn die Arbeit ziemlich monoton ist und ich wirklich ungern mehrfach das Gleiche stricke, hat sich die Arbeit absolut gelohnt und wenn ihr im Januar 2021 anfangt, habt ihr noch genügend Zeit bis Dezember 2021!


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