Liebe Leserin, lieber Leser…. ich freue mich, dass du auf diesen Blogbeitrag gestoßen bist. Dieser Blogbeitrag ist einer, der mir schon lange unter den Nägeln brennt. Bisher habe ich nie die Zeit gefunden, aber der Bürgerentscheid der Bewohner Limburgs hat mir den nötigen Antrieb gegeben. Falls du Tauben liebst, wundervoll. Falls nicht, kann ich nur hoffen, dass du trotzdem den Beitrag offenen Herzens lesen wirst. Aber natürlich kannst du auch einfach durchscrollen, um zur Anleitung zu gelangen 🙂
Tauben. Kein Tier steht mehr für die Doppelmoral der Menschen, als das gurrende Vöglein. Wir feiern sie seit Anbeginn der Zeit als Friedensbringer bzw. Hoffnungsschimmer und schon für alte Kulturen waren sie ein Symbol von Unschuld, Treue und Liebe. Liebe.
Während wir noch heute weiße Tauben zu besonderen Anlässen aufsteigen lassen, schlägt den grauen Tauben unser voller Hass entgegen. Sie sind dreckig, voller Bakterien – einfach ekelhaft. Die Ratten der Lüfte sind uns aller Orts ein Dorn im Auge. Es interessiert uns nicht, dass sie nicht mehr Bakterien als andere Tierarten mit sich bringen und es interessiert uns noch weniger, dass auch sie ein menschengemachtes Problem sind. Wir hassen ihr Gurren, wir hassen ihren Kot, wir hassen es, wenn sie uns vor die Füße laufen. Sie nerven und einfach.
Nicht zuletzt aus diesem Grund, möchte die Stadt Limburg 700 Tauben per Genickbruch von einem Mann (Beruf Falkner) töten lassen, der in einem Gutachten selbst festgestellt hat, dass es nötig ist. Im Zuge der Europawahl durften die Bürger der Stadt über den Beschluss entscheiden und sie haben ihre Wahl getroffen: Der Falkner darf zum Henker werden. Aber genug von Limburg. Limburg ist nur ein Ort, ein Symptom des Problems. Schlussendlich sind wir alle Limburg.
In den 80ern geboren, von liebevollen Eltern großgezogen, die mir den Respekt zum Tier beibrachten, bin ich auch nur ein Kind meiner Zeit. Wahrscheinlich stehe ich für hunderttausende Andere, die Spatzen aus der Hand füttern durften, Eichhörnchen in den Bungalow locken konnten, mit einem Hund im Bett geschlafen und gleichzeitig beigebracht bekommen haben, wie verseucht Tauben sind. Egal, wie lange ich nachdenke, mir fällt kein anderes Tier in meiner Sozialisierung ein, das einen ähnlichen Stellenwert in meinem Leben hat. Ich bin groß geworden mit Vorurteilen gegenüber diesen Geschöpfen, die mir nie auch nur ein Haar gekrümmt haben, die keinen Menschen jemals angreifen, die nur in Frieden leben und sterben wollen. Zwar wurde mir beigebracht, auch diese Tiere nicht zu ärgern oder zu quälen und doch… sind sie eben Tiere zweiter Klasse.
Während ich von meiner Umgebung, Freunden und Verwandten immer wieder hörte, dass Tauben krank machen, haben meine Eltern unbewusst und sicherlich nicht absichtlich einen zu guten Job gemacht: Ich lernte die Schönheit der Tauben sehen. Ich sehe das unglaublich schöne, schimmernde grün-lila Farbspiel um ihren Hals, den metallischen Look, das samtige Gefieder und lausche im Garten dem beruhigenden Gurren. Würde man Menschen, die Tauben nicht kennen, ein Bild von einer Taube zeigen, würden auch sie einen bezaubernden Vogel sehen. Schon als Kind verstand ich die grenzenlose Wut der Menschen nicht und mit den Jahren wandelte sich meine Verständnislosigkeit in Verzweiflung um.
Bild erstellt mit Copilot von Microsoft
Vorurteile
Schäden an Denkmählern und Gebäuden
Das Tauben polarisieren ist mir bekannt, wie viele Studien es mittlerweile dazu gibt, erstaunt mich dennoch. Das Bayerische Amt für Denkmalpflege und u.a. die TU Darmstadt haben bestätigt, dass der pH-Wert im Taubenkot keine nennenswerten Beschädigungen an verschiedenen Materialien hinterlässt. Die letzten zwei Jahre brütete ein Taubenpaar in meinem Garten und der Taubenkot schadete weder dem Bohnengerüst (Holz), noch dem angrenzenden Gartenhaus. Autolack (Metall) kann jedoch Schaden davontragen, wobei das für andere Vogelarten ebenso gilt. Selbstverständlich ist der Kot unansehnlich matschig und die Reinigung verschlingt Unsummen, aber dazu später mehr.
Überträger von Krankheiten
Vogelseuchen sind grundsätzlich meldepflichtig, da diese potenziell von Vögeln auf den Menschen übertragen werden können. Wir alle kennen in den Nachrichten den Hinweis, dass Geflügel nur noch in Ställen gehalten werden darf, da aktuell die Gefahr von Zugvögeln ausgeht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist jährlich aus, wie viele Ornithosen (von Vögeln auf Menschen übertragene Krankheiten) bekannt wurden. In über 10 Jahren wurde kein einziger Mensch in Deutschland durch eine Taube krank. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass man ein Brötchen essen soll, auf das eine Taube gekotet hat, allerdings würde ich vom Verzehr von Schwanenkot ebenso abraten.
Mehr Futter = Mehr Tauben
Ein Argument, was mich immer wieder den Kopf schütteln lässt. Oft erklären mir Menschen, dass es viel zu viele Tauben gibt und bloß niemand sie füttern soll. Jahrzehnte wurden die Tiere nicht gefüttert und doch beschweren sich alle über die großen Populationen. Fällts auf? Richtig! Es ist egal, wie gut ernährt Tauben sind, ihnen wurde angezüchtet bis zu 8x im Jahr zu brüten. Egal, wie schlecht sie selbst ernährt sind.
Tauben sind dumm
Wenn der Mensch ein Lebewesen nicht mag, wertet er gerne seine Intelligenz ab. Uns allen ist bewusst, dass Raben/Krähen unglaublich schlau sind und wir freuen uns, wenn sie kniffelige Aufgaben lösen können – Odins Geschöpfe halt, sie faszinieren uns! Aber auch die vermeintlich dusselige Taube ist ziemlich intelligent und smart. Sie haben ein unglaublich gutes Gedächtnis, einen inneren Kompass und finden dadurch ihren Weg nach Hause zurück, weswegen sie überhaupt als Postboten in Frage kamen. Ihr räumliches Denken ist ausgeprägt und sie können einfache mathematische Aufgaben im Nu lösen. Sie sind somit klüger als ich 😀
Tauben sind Natur
Die Stadttaube ist das Pendant zum Straßenhund. Sie sind ehemalige Haustiere, die den Weg nicht nach Hause gefunden haben oder von Taubenzüchtern, Taubensportlern bzw. Besitzern ausgesetzt wurden. Im Krieg waren sie die einzige Möglichkeit, schnell Nachrichten von einen zum anderen Ort zu bringen, sie dienten als Nahrungsquelle und halfen uns, unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Zu diesem Zeitpunkt besaßen sie noch unsere Sympathien. Auch Hochzeitstauben werden speziell zu diesem Zweck gezüchtet, irgendwo in die Luft geworfen und damit meist schlichtweg ausgesetzt. Zwar können sie immer mal wieder nach Hause finden, aber viel zu oft nicht. Besonders ekelhaft: Die monogam lebenden Tiere werden hierbei getrennt von ihrem Partner, damit der Heimkehrwille besonders groß ist. Die sog. „Witwermethode“ ist schlichtweg grausam und manipulativ.
Die Lösung?
Viele Städte haben erkannt, dass weder teure Falkner, Klebepaste (ja, es ist so grausam wie es klingt) noch hässlicher Stacheldraht die Populationen niedrig halten können. Entweder kommen die Tiere zurück, wenn der Falkner weg ist oder sie suchen sich einen anderen Ort zum brüten. Die Kosten, Tauben auf herkömmlichen Weg aus der Stadt zu vertreiben und ihren Kot zu entfernen, sind immens. Auch das fehlende Futterangebot war Jahrzehnte ein Versuch, die Taubenschwemme einzudämmen und nicht von Erfolg gekrönt. Mittlerweile arbeiten immer mehr Gemeinden, Städte und Kommunen mit Tierschützern zusammen, um das Problem von der anderen tierfreundlichen Seite anzugehen.
Hierfür werden öffentliche Gelände bereit gestellt, auf denen Organisationen Taubenschläge betreiben können. An diesen Orten werden die Tiere artgerecht gefüttert, erhalten sauberes Wasser und Brutmöglichkeiten. Durch den oben bereits erwähnten inneren Kompass und das gute Gedächtnis, kommen die Tiere immer wieder zur Futterstelle zurück. Das artgerechte Futter verändert ihren Kot zum Positiven, da der flüssige und unangenehm auffallende Kot nur ein Ergebnis einer schlechten Ernährung bzw. Unterernährung ist. Nicht nur, dass der Kot an sich besser wird, die Stadt wird auch sauberer, da die Tiere sich nicht weit von ihren Brut- und Futtermöglichkeiten entfernen. Sobald sie brüten, werden die Eier durch Kunsteier ausgetauscht, wodurch die Population nachhaltig sinkt. Allein in Düsseldorf konnten dadurch über 60.000 (!) Eier vernichtet werden.
Aber auch die besten Taubenschläge helfen nicht, wenn die Bevölkerung nicht mitzieht. Zu oft werden die Schläge zerstört, die Tiere vergiftet oder keine Örtlichkeiten bereit gestellt. Tauben werden noch heute als „Sportmittel“ genutzt, finden den Weg nicht mehr zurück, enden auf der Straße. Auch als Hochzeitstauben werden sie noch immer gequält und auf die Straße geworfen, wodurch immer wieder frischer Nachschub in den Städten landet. Die bittere Wahrheit: Während wir angebundene und ausgesetzte Hunde verurteilen, ist es uns bei Tauben egal.
Kein Taubenschlag der Welt wird eine Lösung für das Leid der Tauben bringen, aber er kann ein wertvoller Baustein sein. Auch dieser Blogbeitrag soll ein Bausteinchen sein, um auf die Lage der Tauben aufmerksam zu machen, um für Verständnis zu werben und letztendlich auch als Selbst-Therapie dienen. Ich fühle mich hilflos, wenn ich die Tiere auf offener Straße verhungern sehe und wir sie dafür hassen, dass sie zwischen unseren Füßen laufen, um ein wenig Döner zu ergattern. Sicherlich würden auch sie sich eine andere Realität wünschen, würde man sie fragen.
Vielleicht liegt die Zukunft auch in komplett neuen Konzepten. Mittlerweile glaube ich, dass der Mensch nur schützen kann bzw. will, was ihm von Nutzen ist. Wie wäre es, wenn man sie erneut als Nutztier ansieht und den Kot, der in kontrollierten Taubenschlägen anfällt (und wir sprechen hier von TONNEN!) als Dünger nutzt? Guano ist hier das Zauberwort. Hierbei handelt es sich um Dünger aus Vogelkot, dem teuersten Dünger der Welt. In einer Umgebung, die hygienisch ist, mit artgerechter Fütterung und medizinischer Betreuung könnte der Verkauf des Kotes und die Weiterverwertung die Kosten der Schläge decken. Nur eine Idee, aber warum nicht etwas rumspinnen 🙂
Taubenschutz-Projekte
Natürlich darf ein solcher Beitrag nicht ohne tolle Projekte veröffentlicht werden! Hier ein paar Beispiele, wie toll sich Menschen für ihren Schutz einsetzen und vielleicht möchtest du dich mit einer Spende beteiligen:
Kölner Taubenhilfe
Columbia Livia
Stadttaubenhilfe
Taubenengel
Stadttauben Memmingen (Facebook)
Stadttauben Memmingen (Instagram)
Taubenschutzverein Hannover
Stadttauben Bochum
Tierheim Düsseldorf und das Pilotprojekt „Bachstraße Düsseldorf“
Falls du eine verletzte Taube findest, findest du nur selten Hilfe. Ich habe mir in den letzten Jahren alle Mühe gegeben, selber Vögel einzufangen oder um Hilfe zu bitten. Keine Chance. Das frustrierte mich so sehr, dass ich mir meinen Frust auf Facebook von der Seele schrieb. Dabei wurde ich auf eine Gruppe aufmerksam gemacht, die extrem (!) gut organisiert ist und an die man sich deutschlandweit wenden kann, wenn man eine verletzte Taube findet:
Tauben-Notfallmeldung- Das Original.
Übrigens…
Bevor ich dich in die Häkelanleitung entlasse und den „offiziellen“ Part beende, möchte ich Transparenz schaffen. Jede und jeder kann auf meinem Blog frei kommentieren und mich öffentlich kritisieren. Die Kommentare erscheinen zwar nicht sofort nach der Erstellung, da ich sie manuell freigebe, aber das ist ausschließlich zum Schutz der Gäste gedacht. Ein Blog erhält (unfassbar) viele Spam-Kommentare, die darauf abzielen, die Leserinnen und Leder zu betrügen. Da ich Vollzeit arbeite, würde ich viele Scam-Kommentare erst sehen und löschen können, wenn es andere schon längst getan haben.
Aber: Dieser Blogbeitrag wird der Einzige sein, bei dem ich sehr kritisch mit Kommentaren umgehen werde. Tauben erhalten bereits auf der Straße so viel Hass und Abwertung, dass ich es hier nicht zulassen werde 😉
Die Häkelanleitung
Um meiner Liebe für die kleinen Seelen Ausdruck zu verleihen, habe ich mir eine kleine Anleitung ausgedacht. Im Gegensatz zur mathematisch begabten Taube, bin ich nicht ganz so clever, was die Häkelanleitung wiederum absolut anfängertauglich sein lässt! 😀 Auch die Tauben Häkelanleitung wird dauerhaft kostenlos zur Verfügung gestellt und ich hoffe, dass reichlich Häkelnadeln klappern werden. Aktuell überlege ich, allerdings wird das meine Zeit nicht zulassen, einen ganzen Schwarm zu häkeln und diesen Taubenprojekten als Spende zur Verfügung zu stellen. Kleine Auktionen und Verkäufe halten bekanntlich Tierschutzprojekte am Leben. Falls du solch eine Aktion starten möchtest: Go!
Was du brauchst
Tauben gibt es in unfassbar vielen verschiedenen Farbnuancen. Sei mutig und probiere ruhig verschiedene Garnreste einzubringen und zu verwerten.
- Häkelnadel (bei mir eine 3,5er)
- Graues, Braunes oder Weißes Garn
(In meinem Fall Catania Schachenmayr Garn*) - Restgarn für den Schnabel (Beige, Rosa oder Gelb)
- Restgarn für Hals (Lila-Grüntöne)
- Füllwatte*
- Glasaugen Größe 12
- Maschenmarkierer
- Schere
- Stopfnadel
- Murmeln oder Steine zum beschweren, falls gewünscht
Ich habe mich bewusst für die Catania Schachenmayr Garn* entschieden, da sie immer ein schönes Häkelergebnis verspricht. Du brauchst noch das passende Garn, die Häkelnadel oder auch die Füllwatte? Schau bei Buttinette vorbei 🙂
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Deine Kenntnisse
- Magic Ring
- Kettmasche
- feste Maschen
- Maschen verdoppeln
- Maschen abnehmen
- Vernähen
Abkürzungen
- M = Masche
- fm = feste Masche(n)
Wundere dich nicht, die Zunahmen werden versetzt gearbeitet. Dadurch sind sie im späteren Endergebnis unsichtbar und lassen dein Täubchen noch sauberer wirken.
Der Kopf
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM und markiere den Anfang mit einem Markierer
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Schritt 3: Verdopple jede zweite M (18 M)
Schritt 4: 1 fM, verdopple danach jede dritte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 1 feste M (24 M)
Schritt 5: Verdopple jede vierte M (30 M)
Schritt 6: 2 fM, verdopple danach jede fünfte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (36 M)
Schritt 7: 4 Runden fM
Schritt 8: 2 fM und danach 2 M zusammenhäkeln. Im Anschluss jede fünfte und sechste M zusammenhäkeln, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (30 M)
Schritt 9: 3 Runden fM
Schritt 10: Jede vierte und fünfte M zusammenhäkeln (24 M)
Schritt 11: Häkle eine Runde fM
Bringe die Augen in der von dir gewünschten Position an. Ich habe mich für die breiteste Stelle am Kopf entschieden (ca. 9te Runde).
Der Hals
Schritt 1: Häkle mit grünen Garn 3 Runden fM
Schritt 2: Häkle mit lila Garn 2 Runden fM
Fülle den Kopf kräftig mit Füllwatte und vernähe alle nicht länger benötigten Fäden.
Funfact: Wusstest du, dass Tauben sich Gesichter merken können? Sie können sich daran erinnern, wer gut und wer schlecht zu ihnen war.
Der Körper
Häkle mit grauem Garn zunächst eine Runde feste Maschen.
Schritt 1: Verdopple jede vierte M (30 M)
Schritt 2: 2 fM, verdopple danach jede fünfte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (36 M)
Schritt 3: Verdopple jede sechste M (42 M)
Schritt 4: 3 fM, verdopple danach jede siebte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 3 fM (48 M)
Schritt 5: 15 Runden fM
Schritt 6: 3 fM, 2 M zusammenhäkeln, danach jede siebte und achte M zusammenhäkeln. Häkle am Ende 3 fM (42 M)
Schritt 7: Häkle jede sechste und siebte M zusammen (36 M)
Schritt 8: 2 fM, 2 M zusammenhäkeln, danach jede fünfte und sechste M zusammenhäkeln. Häkle am Ende 2 fM (30 M)
Schritt 9: Häkle jede vierte und fünfte M zusammen und beende die Runde mit einer Kettmasche in die erste M der neuen Runde. (24 M)
Schritt 10: Schneide einen längeren Faden ab, damit der Boden noch angenäht werden kann. Stopfe den Körper kräftig aus und lege ihn zur Seite.
Funfact: Wusstest du, dass Tauben bis zu 70 Stundenkilometer schnell sein und bis zu 1.000 Kilometer am Tag zurücklegen können?
Der „Boden“
Bevor zu den Boden anbringst, prüfe, ob der Körper ausreichend gestopft ist. Falls du möchtest, kannst du etwas zum beschweren reinlegen. Allerdings stehen sie durch die seitlich angebrachten Flügel ganz gut 🙂
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Schritt 3: Verdopple jede zweite M (18 M)
Schritt 4: 1 fM, verdopple danach jede dritte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 1 fM (24 M)
Schritt 5: Häkle eine Kettmasche und vernähe den Faden.
Nähe den Körper und den Boden zusammen. Dadurch kann dein Täubchen sitzen.
Die Flügel
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 6 fM
Schritt 2: Verdopple jede M (12 M)
Schritt 3: Verdopple jede zweite M(18 M)
Schritt 4: 1 fM, verdopple danach jede dritte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 1 fM (24 M)
Schritt 5: Verdopple jede vierte M (30 M)
Schritt 6: 2 fM, verdopple danach jede fünfte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 2 fM (36 M)
Schritt 7: Verdopple jede sechste M (42 M)
Schritt 8: 3 fM, verdopple danach jede siebte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 3 fM (48 M)
Schritt 9: Verdopple jede achte M (54 M)
Schritt 10: 4 fM, verdopple danach jede neunte M, bis zum Rundenende. Häkle am Ende 4 fM (60 M)
Schritt 11: Verdopple jede zehnte M (66 M)
Schritt 12: Sichere den Faden mit einer Kettmasche. Schneide den Faden lange genug ab, um damit alles vernähen zu können.
Klappe nun die Flügel zur Hälfte um und nähe jeweils die gegenüberliegenden festen Maschen zusammen.
Um die Flügel am Körper anbringen zu können ist es leichter, sie zuvor mit Stecknadeln zu fixieren. Du kannst dabei darauf achten, dass sie jeweils leicht auf dem Boden aufliegen, um für noch mehr Stabilität zu sorgen. Nähe sie gut fest, allerdings nur bis zur Hälfte.
Übrigens kannst du die Flügel mit mehreren Farben häkeln oder aber auch mit Ziernähten versehen. Sei einfach kreativ und probiere mit der Stopfnadel etwas rum! 🙂
Funfact: Wusstest du, dass Tauben 75 Bilder pro Sekunde sehen können, der Mensch dagegen nur 24?
Der Schnabel
Schritt 1: Häkle einen Magic Ring 3 fM
Schritt 2: Verdopple jede M (6 M)
Schritt 3: Häkle 2 Runden fM und beende mit einer Kettmasche. Lasse genug Faden, um das Schnäbelchen zu vernähen und stopfe es ein wenig aus.
Ich habe zwei Möglichkeiten ausprobiert, um den typischen „Höcker“ auf den Schnabel zu bekommen. 1x, nachdem ich den Schnabel angenäht habe und 1x bevor ich ihn angenäht habe. Beides ist gleich frimmelig, probiere es einfach aus 🙂 Einfach mit Garn ein paar mal hin und her stechen.
Der Schwanz
Vorab: Bedenke, ich mache das alles nicht professionell und Zeichnen ebenso wenig, wie Häkeln. Vielleicht können dir meine Bilder aber trotzdem helfen und das Prinzip erklären 😀
Teil 1
Schritt 1: Häkle 15 Luftmaschen
Schritt 2: Häkle in die vorletzte Luftmasche (von der Nadel aus) ein halbes Stäbchen
Schritt 3: Häkle 7 halbe Stäbchen in die nächsten 7 Luftmaschen
Schritt 4: Häkle 4 fM in die nächsten 4 Luftmaschen
Schritt 5: Häkle 2 Kettmaschen, in die nächsten 2 Luftmaschen
Schritt 6: Drehe deine Arbeit so, dass der Anfangsfaden nach rechts zeigt. Wir häkeln jetzt wieder zurück! Stich so in die Maschen ein, dass es möglichst ein hübsches Ergebnis ergibt.
Schritt 7: Wir befinden uns bereits in der ersten Masche. Häkle daher in die kommende M eine Kettmasche
Schritt 8: Häkle 4 fM in die nächsten 4 M
Schritt 9: Häkle 8 halbe Stäbchen in die nächsten 8 M
Schritt 10: Häkle in die Anfangs-Steigeluftmasche 2 Kettmaschen, um den Abschluss sauberer zu gestalten.
Schneide den Faden ab und vernähe ihn. der Anfangsfaden kann erst mal ignoriert werden.
Teil 2
Schritt 1: Häkle 12 Luftmaschen
Schritt 2: Häkle in die vorletzte Luftmasche (von der Nadel aus) ein halbes Stäbchen
Schritt 3: Häkle 5 halbe Stäbchen in die nächsten 5 Luftmaschen
Schritt 4: Häkle 3 fM in die nächsten 3 Luftmaschen
Schritt 5: Häkle 2 Kettmaschen, in die nächsten 2 Luftmaschen
Schritt 6: Drehe deine Arbeit so, dass der Anfangsfaden nach rechts zeigt.
Schritt 7: Häkle in die nächste Masche eine Kettmasche
Schritt 8: Häkle 3 fM in die nächsten 3 M
Schritt 9: Häkle 5 halbe Stäbchen in die nächsten 5 M
Schritt 10: Häkle in die Anfangs-Steigeluftmasche 2 Kettmaschen, um den Abschluss sauberer zu gestalten.
Schneide den Faden ab und vernähe ihn. der Anfangsfaden kann erst mal ignoriert werden.
Schritt 11: Wiederhole Teil 2.
Sobald du alle drei Teile fertig hast, lege sie so zusammen, dass der erste Teil (der größte) in der Mitte ist. Vernähe zuerst alle drei Teile so miteinander, dass sie einen kleinen Fächer ergeben. Im Anschluss nähe in mittig an den Popo 🙂
Übrigens hat meine zweite Taube einen etwas anderen Schwanz bekommen. Hierfür habe ich 11 Lufmaschen aufgenommen, in die zweite Luftmasche (von der Nadel aus) ein halbes Stäbchen. Es folgten 5 halbe Stäbchen, 3 feste Maschen und eine Kettmasche. Die Arbeit wurde gewendet und (wie oben) spiegelverkehrt zurückgehäkelt. An der Spitze angekommen, haben 2 Kettmaschen das Ganze abgerundet und – im Gegensatz zu oben – habe ich alles eine weitere Runde wiederholt 🙂 Hier der (und das ich das jemals auf dem Blog schreiben werde, hätte ich auch nie gedacht) direkte Schwanzvergleich:
Inspiration
Das Schöne am Täubchen-Häkeln? Wie auch wir Menschen, sind sie absolut individuell! Hier ein paar Ideen, wie du dich kreativ austoben kannst:
- Verwende verschiedene Grautöne, Brauntöne oder auch Weiß/Beige gemischt. Schmeiß die Suchmaschinen an und hole dir Inspirationen. Als Resteverwertung ideal!
- Warum sollte der Hals einer Taube gehäkelt sein, wenn er auch gestrickt werden kann? Mein zweites Täubchen ist komplett einfarbig und hat einen gestrickten Loop an. Hierfür habe ich 52 Maschen locker aufgenommen und Runde für Runde krausrechts gestrickt. Ab der Hälfte habe ich die zweite Farbe genommen.
- Dein Täubchen soll Beine bekommen? Wie wäre es mit einer Strickliesel-Wurst? Die Beine hängen locker runter und sind auf Schränken, Fensterbänken oder als Tischdeko sehr dekorativ!
- Du möchtest keine Augen kaufen? Kein Problem! Stattdessen kannst du zwei Kreise in Weiß häkeln (5 Maschen im Magic Ring häkeln, jede Masche verdoppeln = 10 Maschen) und mit schwarz die Pupille formen.
- Schattierungen liebe ich bei all meinen Amigurumis! Gerade bei einer helleren Grundfarbe kannst du mit Kohle bzw. schwarzem Lidschatten wunderbar kleine Farbnuancen einbauen. Das lässt die Tiere etwas dreidimensionaler aussehen.
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Corali
25. Juli 2024 — 11:00
Wie schön, dass du ein Herz für Tauben hast! Ich hab auch noch nie verstanden, was an diesen Tieren so schlimm sein soll…. Ich beobachte sie gerne, wenn ich mal in bzw. vor einem Café sitze.
In Göttingen gibts auch eine Taubeninitiative: https://goettingerstadttauben.com/
und in Hamburg entdeckte ich vor einigen Jahren zufällig, dass es im Hauptbahnhof einen Taubenschlag gibt.
Herzliche Grüße, Corali
Woll.Verine
26. Juli 2024 — 19:08
Guten Abend, Corali <3
Ich freue mich über jede und jeden, der diesen Tieren Respekt entgegen bringt. Ich glaube, es ist in den letzten Jahren auch schon mehr geworden, wenn auch lang noch nicht genug.
Liebe Grüße
Steffi