Auch in diesem Jahr findet der alljährliche #machdasufofertig vom Frickelcast statt. Wie in den Jahren zuvor, werden im Januar die knarzigen Schubladen geöffnet, die verstaubten Kisten von den Schränken geholt und überall die unfertigen Objekte aus jeder noch so vergessenen Ritzen gekratzt.
Die meisten kennen das Problem: Über die Zeit lässt man sich für vieles begeistern, springt auf allen möglichen KAL/CAL-Zügen auf und irgendwann verliert man das Interesse oder es kommt zu einem nahezu unlösbaren Problem. Entweder kommt man mit der Anleitung nicht weiter, die Farbe gefällt einem nicht mehr, statt häkeln strickt man plötzlich lieber oder – wie es bei mir der Fall ist – das Projekt ist fertig, aber die Ärmel stehen noch aus. Ja, es gibt wenige Dinge, die ich so ungern häkle oder stricke wie Ärmel. Während ich durch das gleichzeitige stricken beider Socken das berühmt berüchtigte „second sock-syndrom“ vermeiden kann, wird das bei einem Pullover sicherlich nicht so leicht funktionieren. Ist der Körper erst mal fertig gestrickt, wird es unhandlich und sollte man die Ärmel direkt nach Beenden der Raglan-Linie stricken, nervt es wahrscheinlich beim stricken des Körpers. Es bleibt mir also leider nichts anderes übrig, als die Ärmel am Schluss einzeln zu stricken und dabei brav Strichlisten bzgl. der Abnahmen zu führen. Zwar geht es mit meinem ➥ Addi Sockenwunder (Werbung) deutlich schneller, aber langweilig bleibt es dennoch 🙂
Während ich in den vergangenen Jahren dem Ruf des Frickelcastes widerstehen konnte, schrien mich in diesem Jahr nicht nur die zwei Mädels, sondern auch meine unfertigen Projekte an. Mittlerweile tummeln sie sich in meiner Wohnung und fristen ein trauriges Dasein in irgendwelchen Beuteln, Fächern und Kisten. Selbst mein Freund macht sich hin und wieder darüber lustig und fragt nach dem aktuellen Bearbeitungsstand mancher Sorgenkinder – bah!!! Egal, wie gerne ich neue Garne anschlagen möchte, ich werde erst ein wenig an den alten weiterfummeln. Nachdem ich mir einen Überblick verschafft habe, sieht meine detaillierte Liste wie folgt aus:
1x Rotes Häkeltop (Bobbel)
1x Blau/weisses Stricktuch (Bobbel)
1x Blauer Seelenwärmer (Bobbel)
1x Weisser Pullover (Handgefärbtes Garn)
1x Adventskalenderschal
1x Socken für Oma (Stichtag 22.01)
1x Socken für Freund
1x Seelenwärmer vom #PaillettenperlenplunderFAL
Die rotmarkierten Punkte sind Projekte, die ich wahrscheinlich niemals beenden werde. Mit Ausnahme des Seelenwärmers, werden sie einfach so lange in der Schublade liegen bleiben, bis ich das Garn für etwas anderes benötige. Die grünmarkierten Projekte sind die, die ich sehr gerne schaffen würde. Ich liebe die Farben des Pullovers, der Adventskalender ist wunderschön und warum Omas Socken noch im Januar fertig werden müssen, liegt auf der Hand. Sofern ich tatsächlich alle drei schaffe und noch etwas Luft habe, würde ich entweder mit dem letzten Paar Socken aus 2020 weitermachen oder mit dem Seelenwärmer von Tanja Steinbach. Er ist wirklich schön, aber die Fäden sind einfach grauenvoll und leider habe ich mich etwas verkalkuliert, was die verwendete Nadelstärke angeht. Das Bündchen ist mit einer deutlich kleineren Stärke gestrickt, da das Maschenbild viel besser aussieht, was aber wiederum nicht ganz zum Rest passt. Ich möchte ihn aber irgendwann definitiv fertigstellen, vielleicht beim #machdasufofertigfal 2022 🙂
So oder so werde ich euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten und freue mich schon auf eure UfO-Bekämpfungsstrategie!
Update!
Ich habe tatsächlich geschafft, was ich mir vorgenommen habe. Mein Pullover ist fertiggestrickt und erstaunlicher Weise ging es recht gut von der Hand. Allerdings habe ich beide Ärmel gleichzeitig (auf verschiedenen Nadeln) gestrickt, wodurch ich gar nicht erst den für mich typischen „Zweiter-Ärmel-Kollaps“ bekommen konnte. Die zu vernähenden Fäden waren dennoch recht nervtötend, da ich den Pullover zuerst mit Blockstreifen gestrickt habe. Leider hat mir das überhaupt nicht gefallen hat und so fiel er dem Ribbelmonster in die Hände. Aus zuvor 3 Garnknäueln wurden 10. Nach dem Waschen ist er herrlich plüschig geworden und ich würde ihn am liebsten gar nicht mehr ausziehen. Er könnte sogar mein Lieblingsstück im Kleiderschrank werden *Herzchenaugen*
Außerdem habe ich alle Fäden des Adventskalender-KALs vernäht und alle Kettmaschen eingehäkelt. Auf das Spannen des fertigen Schals habe ich jedoch verzichtet, wobei ich es ursprünglich wirklich vor hatte. Warum ich darauf verzichtet habe, kannst du hier nachlesen.
… und last but not least, wie könnte es anders sein, auch die Socken für Oma haben pünktlich einen Abschluss gefunden. Gestrickt wurden sie aus einer wahnsinnig weichen ➥ Soja-Garn-Mischung (Werbung) und ich hätte das Produkt zwar gerne selbst getestet, aber für meine Oma war mir dieses weiche Garn gerade gut genug 🙂
Das Wichtigste kommt jedoch zum Schluss: Zu meiner großen Überraschung kam ich im Januar SO wahnsinnig gut voran, dass ich sogar mein Herzensprojekt auferstehen lassen konnte. Im letzten Jahr habe ich meine erste eigene Anleitung geschrieben und sie wurde sogar bereits testgestrickt. Allerdings habe ich mir einen denkbar schlechten Augenblick dafür ausgesucht (Januar 2020) und Corona kam meinem kleinen Teststricker-Team und mir dazwischen. Alles geriet ins Hinterzimmer und hatte für dieses Tuch einfach keinen Platz mehr in meinem Alltag.
Ziemlich genau ein Jahr später habe ich mir die Anleitung zur Brust genommen und überlegt, was ich am Design geändert haben möchte und was ich professioneller ausgestalten könnte. Zu meiner großen Freude habe ich in diesem Jahr einige neue Kenntnisse erlangt, die ich direkt umsetzen konnte. (Nachtrag 27.02.2021: Hier geht es zum Beitrag der Anleitung)
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