Ach du Strick!

Stricken und Häkeln to go!

Moment… Stricken und häkeln to go?

Meine Definition

Für mich beginnt der Zauber des „Outdoor Strickens und Häkelns“ dort, wo der private Bereich aufhört. Demnach zählt der eigene Garten oder der Esstisch der Verwandten nicht dazu und erst bei Verlassen dieser geschützten Bereiche, kann man von wirklicher Freiheit sprechen. Dafür muss man nicht unbedingt in einer Eisdiele – umgeben von Menschen – sitzen, es reicht auch ein gemütliches und einsames Plätzchen in einem Park aus.

Vorteile

Sofern dir noch nie in den Sinn gekommen ist, deine Nadeln unterwegs klappern zu lassen oder du eher skeptisch dem „Unterwegs-Frickelns“ gegenüber eingestellt bist, können dich vielleicht ein paar Denkanstöße auf den Geschmack bringen:

  • Inspiration
    Ich finde es tatsächlich inspirierend, immer wieder neue Eindrücke zu gewinnen und meine Projekte im „neuen Licht“ zu sehen. Sicherlich gilt dies nicht im gleichen Maße für alle Projekte, aber doch für einige. Vor allem die, bei denen ich mit dem weiteren Farbverlauf hadere oder bei denen ich kreative Lösungen suche, profitieren oft von äußeren Einflüssen. Zumindest für mich gilt, dass der immer gleiche Platz auf der Couch meine Kreativität eher einschnürt, als sie zu beflügeln.
  • Kommunikativ
    Wer Menschen mag und gerne mit ihnen in Kontakt tritt, wird Outdoor-Handarbeit lieben. Es kommt zwar relativ selten vor, dass ich aktiv von meinen Mitmenschen angesprochen werde, aber es kommt vor. Beispielsweise schwelgen oft gerade die älteren Generationen von ihrer Jugend und freuen sich, jemanden stricken zu sehen oder man trifft auf andere Handarbeiter:innen, die neugierig nach dem Projekt bzw. dem verwendeten Garn fragen. Hierdurch kann es zu netten Unterhaltungen und vielleicht deinen zukünftigen Handarbeitsfreunden kommen 🙂
  • Frische Luft
    Wie sehr mir die frische Luft fehlte, wurde mir – sicherlich wie vielen anderen – gerade während der Coronapandemie deutlich. Mir war es zuvor gar nicht so sehr bewusst, aber in meinem Leben vor der Pandemie, saß ich erstaunlich oft draußen und strickte bzw. häkelte in Cafés, Restaurants bzw. einfach da, wo es mir gefiel. Durch einen fiesen Wasserrohrbruch und anderen Pannen, fiel mein Garten lange Zeit aus und ich vermisste es sehr schnell, nicht immer nur auf der Couch zu sitzen.
  • Man schafft mehr
    Wer überall frickelt, frickelt häufiger! Eigentlich eine logische Schlussfolgerung, aber eine überaus wertvolle. Dein Zeitplan ist eng und deine To-Do-Liste lang? Dann kannst du nur davon profitieren! Eine Zeitlang begleitete mich nahezu immer ein Paar Socken in meiner Handtasche und holte sie immer dort raus, wo sich die Möglichkeit ergab. Gerade kleinere Projekte, die keine komplizierten Muster haben, eignen sich hierfür hervorragend. Zwanzig Minuten Zugfahrt sind dadurch – für mich – deutlich wertvoller und die dadurch „vorgearbeitete Zeit“ kannst du zuhause entweder in ein anderes Projekt investieren oder aber direkt weiter machen und so schneller durchs Ziel kommen.
  • Bewegung
    Es macht eben doch einen Unterschied aus, ob man ausschließlich auf der Couch arbeitet oder zum Park marschiert und dort die Stricknadeln auspackt. Gerade in Zeiten des Homeoffice wandere ich vom Bett ins Bad, vom Bad zum PC und vom PC zur Küche oder auf die Couch. Ein geplanter Ausflug an den Rhein oder woanders hin, kann eine willkommene Abwechslung sein und wenn man ein Projekt abschließen muss oder auch nur möchte, kann man am Zielort gemütlich seinem Hobbie nachgehen.


Nachteile

  • Kommunikativ
    Nicht jeder mag kommunikative Mitmenschen und das ist keine Schande. Ich zähle absolut zu der introvertierten Sorte Mensch, falle ungern auf und lasse mich nicht sooo gerne in Gespräche verwickeln. Obwohl ich nicht allzu oft auf mein Hobbie von Fremden angesprochen werde, kann es natürlich passieren und wer es als unangenehm empfindet, wird den obenstehenden Vorteil wohl eher als Nachteil wahrnehmen.
  • Peinlich
    Ein Nachteil, den ich (für mich) nur in einem gewissen Rahmen nachvollziehen kann. Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, dass nicht jeder öffentlich „altbackenen Handarbeiten“ nachgehen möchte, aber hey – das Bild hat sich deutlich geändert. Handarbeiten sind in der Altersmitte der Gesellschaft angekommen und obwohl es mir am Anfang auch unangenehm war, mag ich es mittlerweile nicht mehr missen. Man muss ein paar Mal über seinen Schatten springen und wer es danach noch immer als peinlich empfindet, wird daran wohl nie Freude empfinden.
  • Maschenchaos
    Ein großer Nachteil! Ich habe mir bei mehreren Projekten schon Maschen von den Nadeln gezogen, weil ich das Projekt ungeschickt aus der Tasche zog und – mal wieder – großzügig auf meine Nadelstopper* (Werbung, da Affiliate-Link) verzichtet habe. Außerdem ist man naturgemäß abgelenkter, wenn man in der freien Wildbahn arbeitet, als wenn man auf der Couch sitzt. Hier und da schaut man sich die Umgebung an, unterhält und allzu schnell verzählt man sich. Ich nehme daher nie komplizierte Arbeiten mit und entgehe so dem Maschenchaos.
  • Vorbereitung
    Vorbereitung kann das A und das dicke O sein, sofern man sich auf einen längeren Ausflug oder eine Reise begibt und dabei „ordentlich etwas schaffen möchte“. Am besten erkläre ich diesen Punkt anhand meines letzten Urlaubs.

    Im April stand endlich unser einwöchiger Urlaub auf der wunderschönen Insel Wangerooge an. Bevor es los ging, war ich absolut gestresst, überspannt, kopflos und – man muss es so sagen – geistig nicht auf der Höhe 😀

    Geplant war, dass ich zwei Projekte mitnehme und mich zwischendurch einige Stunden komplett zurückziehen und genüsslich stricken würde. Es sollte ein Paar Grüne Socken mitkommen, die ich kurz vorher begonnen hatte und im Urlaub schnell beenden wollte sowie ein neues Projekt. Besonders auf das zweite Projekt freute ich mich riesig, da es in einigen Monaten eine besondere Rolle hier auf dem Blog spielen soll. Voller Vorfreude nahm ich eine Rundstricknadel, die grünen Socken und das Garn für das neue Projekt mit. Nachdem das erste Paar Socken von der Nadel gesprungen wäre, hätte ich direkt mit dem neuen Projekt starten können. Der Plan war absolut platzsparend-fantastisch! Oder? Naja, ich vergaß, dass ich mit dem lumpigen Restgarn nie im Leben die Grünen-Socken hätte abschließen können und strickte nur so lang, wie es ging. Das zweite Projekt konnte ich nicht beginnen, da die Nadeln von den anderen Socken blockiert waren. Zwar verfügte ein Geschäft auf Wangerooge über eine erstaunlich hohe Anzahl an Sockengarnen, aber grausamer Weise waren nur Nadeln ab Größe 4 verfügbar, der Nachschub würde erst noch kommen.

    Natürlich ließ ich mir davon nicht den Urlaub verderben, aber gerade die lange Autofahrt und die gemütlichen Abende waren doch ein wenig trauriger als geplant 😀

    Wer unterwegs arbeiten möchte, sollte immer genau planen, welche Materialien er benötigt. Ausreichend Garn und die passenden Nadeln sind das Minimum. Aber auch vergessene Maschenmarkierer, eine Schere oder eine Stopfnadel können bitter sein, wenn man keine Alternativen zur Hand hat. Sicherlich ein negativer Aspekt, der absolut vermeidbar ist. Aber gerade an verwirrten Tagen oder wenn man im Kofferpack-Stress ist, kann dabei schon mal etwas schief gehen. Lieber 1-2 Tage vorher die Projekttasche packen, eine Zahnbürste kann man im Regelfall überall bekommen 😉

Meine Lieblingsplätze

Mittlerweile liebe ich es überall zu stricken oder zu häkeln. Ich kann mich ganz entspannt mit meinem Partner, der Familie oder Freunden unterhalten und dabei ein paar Runden drehen. Durch diese Freiheit komme ich meinem Schaffensdrang nach, ohne andere Dinge zu verpassen und freue mich immer wieder Schönes mit Schönem zu verbinden.

Natürlich habe ich bestimmte Orte, an denen ich besonders gerne arbeite. Dazu zählen vor allem:

  • Unsere Stamm-Eisdiele
  • Biergarten
  • Botanischer Garten
  • Urlaub – einfach überall!

Hierbei handelt es sich im Regelfall um Orte, an denen sowieso eine gewisse Entschleunigung herrscht und wo man ein wenig zum Verweilen eingeladen wird. Mein Arbeitsweg ist mir mittlerweile zu kurz, aber bei längeren Zugfahrten packe ich genauso gern die Nadeln aus und als Beifahrerin habe ich schon so manch einen Kilometer strickend verbracht 🙂

Meine Horrorplätze

Täglich verraten es Facebook, Instagram und Co und mir stellen sich regelmäßig die Nackenhaare auf… Während ich gerne unter freiem Himmel frickle oder auch andere Orte zum arbeiten nutze, kann ich einen Trend absolut nicht nachvollziehen: Stricken bzw. Häkeln im Wartezimmer von Ärzten.

Ob mein Ekel Sinn macht oder eben nicht, sei dahingestellt, allerdings ist er vorhanden. Natürlich bleibt Garn auch im Park nicht von allem verschont, aber die Bindehautentzündung oder der Magen-Darm-Infekt anderer Personen lassen mich zutiefst erschaudern. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man bei einem Haus- oder einem Augenarzt sein Garn auspacken kann, um dort – allen Viren, Bakterien und Krankheiten geballt ausgesetzt – in Ruhe zu arbeiten. Dem grundsätzlichen Bedürfnis kann ich emotional etwas abgewinnen, aber bah! Unvollendete Projekte kann ich noch nicht auswaschen und verteile dadurch die Keime munter auf meiner Couch und meinem Bett. Die Beziehung zwischen mir und meinem Projekt wäre nicht mehr die selbe. Sie wäre beschmutzt und ich würde nicht mehr unbefangen daran arbeiten können.



Worauf musst du achten?

Vorbereitung ist alles!

1.) Achte darauf, dass du alle notwendigen Materialien zusammen hast und dein Projekt während des Transportes gesichert ist (Maschenmarkierer bei Häkelprojekten oder Nadelstopper für Stricknadeln (Werbung, da Affiliate-Link)).

2.) Vielleicht hast du ein Projekt, dem du nicht 100% deiner Aufmerksamkeit schenken musst oder das nicht allzu frimmelig ist? Beispielsweise würde ich nie auf die Idee kommen, ein Döschen mit hunderten Perlen am Strand auszupacken, um sie dort einzuhäkeln. Wer allerdings hart im Nehmen und deutlich ungeschickter ist, als ich es bin, soll sich davon natürlich nicht abbringen lassen.

3.) Selbst, wenn ich sehr sehr gerne in Gegenwart von anderen arbeite weiß ich, dass es nicht jeder mag. Es gibt Personen, die sich daran stören, weil man ihnen nicht die „volle Aufmerksamkeit“ schenkt und das sollte jeder von uns respektieren. Ebenso mache ich es sehr von der Situation abhängig. Treffe ich eine Freundin, die gerade eine Krise zu bewältigen hat, würde ich meine bunten Frühlingssneaker zu hause lassen.

Hashtags

Jupp! Wie bei jedem Trend gibt es natürlich auch hier die passenden Themen-Tage bzw. Hashtags. Wenn du sehen möchtest, wo andere an ihren Projekten arbeiten, kannst du über Instagram diversen Hashtags folgen bzw. einfach mal unverbindlich reinschnuppern und dir vielleicht ein wenig Appetit holen 🙂 Suche einfach nach Begriffen wie „Outdoorstricken“ oder „Draussenstricken“ und im Regelfall gibt es immer etwas zu gucken – probiere es aus! 🙂

Ich habe testweise gerade „StrickenImGarten“ gesucht und bin direkt fündig geworden:

Ein besonderes Augenmerk solltest du dabei auf diese Hashtags werfen:

Hier ist das gemeinsame und weltweite Stricken in der Öffentlichkeit (World Wide Knit in Public Day) ein regelrechtes Fest! 🙂

Mein Ausflug in den botanischen Garten

Von der Theorie in die Praxis…

Bevor wir uns eine Woche auf Wangerooge erholen konnten, hatten wir eine Woche Garten, Ausflüge und gemütliches Ausschlafen geplant. Mir fiel ein, dass ich schon seit Jahren nicht mehr im botanischen Garten der Universität in Düsseldorf unterwegs war, obwohl ich dort als Kind regelmäßig und gerne durchmarschierte. Mein Freund hat zwar durchaus ein klitzekleines Interesse an den dortigen Pflanzen und dem Tropenhaus, allerdings kann er meiner Leidenschaft „jede Blüte aus 13 Blickwinkeln zu fotografieren“ nur bedingt etwas abgewinnen.

Während freitagsmorgens meine bessere Hälfte mit meinem Papa zusammen unser Gartenhäuschen reparieren musste, nutzte ich den freien Vormittag und verbrachte ein paar Stündchen im botanischen Garten. Munter pendelte ich zwischen dem Fotografieren von heimischen bzw. tropischen Pflanzen und meinem Garn hin und her. Gefiel mir eine Ecke auf meiner großen Runde besonders gut, machte ich ein kleines Päuschen, genoss die Sonne, die Aussicht und strickte ein wenig an meinen neuen Socken rum.

Zwischen all den spannenden Pflanzen, entdeckte ich sogar ein Beet voll mit Färber-Pflanzen, was meine besondere Aufmerksamkeit auf sich zog. Auf dieses Beet werde ich auf jeden Fall im Sommer noch mal einen Blick werfen und mir anschauen, wie die Pflanzen blühen und so ich sie pflanzen könnte. Hätte ich den Ausflug nicht gemacht, hätte ich für mein „Projekt Färberpflanzen“ diese Beispiele gar nicht erst gefunden und dabei befinden sie sich quasi vor der Haustüre.

Zum Abschluss dieses Blogbeitrags sollen einfach ein paar Bilder für sich sprechen.




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