Ein kleines Vorwort vorweg:
Es gibt viele gesellschaftliche Diskussionen, die sich 1:1 auf Handarbeiten übertragen lassen und in der Community intensiv diskutiert werden. Nachhaltigkeit oder allgemein die Herkunft und die Gewinnung von Wolle (Stichpunkte: Merino aus Australien, Seide und Mohair) ist nur ein Teil des Ganzen und ich begrüße jede Art von konstruktiver Diskussion. Eine gewisse Streitkultur hat den Menschen seit Anbeginn seiner Zeit voran gebracht und ich bedauere, dass mittlerweile nahezu jedes Thema derart aufgeheizt ist, dass Argumente nicht mehr sachlicher Natur sind, sondern auf einer persönlicher Ebene erfolgen. Selbst simple und eigentlich schöne Themen wie z.B. Garn-Adventskalender werden zwischen den Parteien in einer Art und Weise ausgefochten, dass es mir persönlich eher unangenehm ist und ich mich gar nicht erst daran beteiligen möchte. Ich will nicht sagen, dass das schon etwas heißt, aber eigentlich meide ich nie Diskussionen und habe keine Angst vor Gegenargumenten oder auch davor, meine eigene Meinung zu hinterfragen und ggf. zu ändern. Unterm Strich verlieren wir alle dadurch, da ein so offen ausgetragener Kampf Kunden eher vergrault, als anlockt und ich als Kunde irgendwie ständig das Gefühl habe, mich für eine der Seiten entscheiden zu müssen. Auch bei meinem heutigen Blogpost wird es in Foren und Gruppen schnell emotional und persönlich. Ich möchte daher das Vorwort nutzen und darauf hinweisen, dass dies nur meine persönliche Ansicht ist, ich aber bei diesem Thema viele Faktoren sehe und andere Meinungen durchaus für mich verständlich sind.
Nun aber los…
Ein kontrovers diskutiertes Thema ist der Wert von Handarbeit und damit der Wert der individuellen Lebenszeit. Was kostet es dich, wenn ich mich hinsetze und etwas für dich stricke/häkle/nähe oder übersetze? Viele von uns kamen hin und wieder in die Situation, dass jemand „mal eben“ etwas gestrickt haben möchte und völlig verständnislos reagiert hat, als man dankend ablehnte. Ich mache es mal an einem konkreten Beispiel fest:
Ich blieb sehr lange von Anfragen aus meinem näheren Umfeld verschont, die meine Handarbeitskünste in Anspruch nehmen wollten. Zwar war mir durchaus bewusst, dass es irgendwann soweit sein wird, aber als die erste Anfrage eintrudelte, war ich doch sehr über das Ausmaß verblüfft und die Anfragende über meine ablehnende Haltung alles andere als erfreut.
Als eines schönen Sommertages mein Handy klingelte, war ich schon von vornherein etwas verwundert. Jeder hat die lieben Verwandten, die man ausschließlich auf Feiern 2-3 x im Jahr sieht, sonst aber keinerlei Berührungspunkte mit ihnen hat. Ich entschloss mich dennoch ranzugehen und bereute es binnen Sekunden. Mir wurde großzügig und voller Güte ein Auftrag anvertraut, bei dem ich „ein paar (p klein, nicht groß) Sneakersocken“ für eine Bekannte meiner Verwandten stricken sollte. Die Farbe dürfte ich mir selbst aussuchen. Zu diesem Zeitpunkt brauchte ich noch rund 4 Wochen für ein Paar (P groß, nicht klein) Socken und sagte, dass ich das nicht schaffen kann. Es folgte eine kurze Stille, die von einem scharfen „Das müsse ich selber wissen, aber wenn ich kein Geld verdienen möchte…“ unterbrochen wurde. Das berühmte Wespennest war angepiekt und die Kerngesprächstemperatur fiel auf den 0 Punkt. Es stellte sich schnell heraus, dass meine Verwandte ihrer Bekannten zugesagt (!) hatte, dass ich mehrere Paar Socken binnen eines Monats für sie stricken würde. Selbst der Hinweis, dass ich Vollzeit arbeiten gehe und nicht monatelang jeden Abend Socken für eine mir unbekannte Person stricken möchte, wurde mit einem „Hast ja den Sommer über Zeit“ abgetan. Natürlich lehnte ich dieses großzügige Angebot ab und im Anschluss fielen noch kleine, pikierte Stichelleien wie z.B., dass ich „ja auch schneller stricken könne, dann würde ich vllt. ein paar Euro mehr verdienen“. Im Leben hätte ich pro Paar nicht mehr als 8-10 Euro erhalten und das für vllt. 2 Wochen Arbeitszeit. Wieso sollte ich sowas tun? Mit Mindestlohn wäre ich locker mit (mindestens!) 20 Stunden Arbeit + Garn bei insgesamt 186,30 Euro (20 x 9,19 Euro + 2,50 Euro Garn) pro Paar gelandet. Mal abgesehen von der plötzlichen Anfrage als solches, hat mich vor allem geärgert, wie teils fremde Personen über meine wertvolle Lebenszeit bestimmen. Der Tonfall vom ersten Moment, bis zum Auflegen wurde immer eisiger und ich konnte spüren, wie beleidigt meine Verwandte war. Ich kann nicht mal sagen, dass ich vollkommen überrascht von dieser Anfrage und dem Ausgang des Gespräches war, aber es kostete mich schon einiges an Überwindung hart zu bleiben. „Nein“ sagen ist halt nicht jedermanns Sache.
Ein paar Wochen später stand die nächste Familienfeier an und meine Verwandte ließ es sich natürlich nicht nehmen, mir die Sache noch mal unter die Nase zu reiben. Sie hätte jemanden gefunden, der sich nicht zu schade für diese Arbeit sei. Meine Oma bekam es mit und, obwohl sie sich meistens eher zurückhält, stärkte sie mir gleich den Rücken und konterte, dass sie es genauso wenig gemacht hätte. Meine Verwandte hatte sich augenscheinlich bei meiner Oma und den Rest der Familie über mich und meine Faulheit geärgert, wodurch die anderen direkt im Bilde waren – aber auf Oma war Verlass! 🙂 Wahrscheinlich nicht zuletzt, weil sie selbst ihr Leben lang gestrickt hat und weiß, wie viel Stunden so etwas dauert.
Natürlich ist das einer der härteren Fälle, aber nicht selten werden Handarbeiter:innen gefragt, ob sie nicht einen Pullover, eine Jacke, ein Tuch oder auch nur ein Paar Socken stricken könnten und müssen dann mühsam vorrechnen, wie hoch allein die Kosten für das gewünschte Material sind. Sicherlich gibt es einige Menschen, die den Wert echter Handarbeit schätzen, aber der größte Teil der Kleidungskonsumenten sind andere Preise gewohnt und entsetzt über die hohen Garnpreise. Wie also mit Anfragen umgehen?
Viele lehnen grundsätzlich alles ab, da sie in der Vergangenheit auf den Materialkosten sitzen geblieben sind oder sich Vorwürfe anhören mussten, dass sie zu langsam gewesen wären. Andere arbeiten dagegen nur im Auftrag, sofern die Materialkosten vorher gezahlt werden. Eine dritte Gruppe arbeitet komplett unentgeltlich (sicherlich eher bei niedrigen Materialkosten wie z.B. Sockengarnen) und sehen es als Teil ihres Hobbies. Meiner Meinung nach haben alle drei Varianten eine absolut nachvollziehbare Daseinsberechtigung und sind für mich gute Lösungen mit diesem Thema umzugehen. Der Grundton der Diskussionen geht allerdings meistens in die Richtung, dass manche ihre Arbeit für „Dumpingpreise“ anbieten und somit den Markt zerstören. Ein Argument, dass ich auch grundsätzlich nachvollziehen kann, aber letztendlich jedem selbst überlassen sein muss.
Im Laufe der Zeit hat sich mein Können ausgebaut und ich bin deutlich schneller geworden. Zwar habe ich bislang keinerlei weitern Anfragen erhalten, mir aber natürlich meine eigenen Gedanken zu diesem Thema gemacht und wie ich zukünftig damit umgehe. Das Ergebnis: Ich stricke und häkle ausschließlich als Geschenk, wenn ich weiß, dass mein Gegenüber sich freut und meine Handarbeit zu schätzen weiß. Selbst wenn Freunde oder Arbeitskollegen an mich herantreten würden und mich um etwas bitten, würde es ein Geschenk bleiben. Sollte der Wunsch zu groß sein, wie z.B. ein Pullover, würde ich generell die Anfrage ablehnen und begründen, wieso ich diesen Gefallen nicht tun kann. Transparenz ist an der Stelle sicherlich nicht das Schlechteste, da die meisten sicher verstehen, wenn man eine 50 Stunden Arbeit nicht machen möchte. Mein Vorgehen heißt jedoch nicht, dass ich nicht auch mal etwas verkaufe. Nachdem ich immer besser geworden bin, habe ich einige alte Tücher aussortiert und entweder gespendet oder über ein Internetportal verkauft. Als Wert habe ich den Bobbelpreis zu Grunde gelegt und 10-15 Euro obendrauf gepackt. Das ist für mich vollkommen in Ordnung, da ich die Tücher selbst getragen habe und sie zu schade sind, um nur noch in der Schublade zu liegen.
Im Vergleich dazu hat meine Oma früher Auftragsarbeiten angenommen und sich den Materialpreis sowie eine gewisse Arbeitspauschale bezahlen lassen. Sicherlich war das damals für sie eine gute Hinzuverdienstmöglichkeit, die für mich allerdings nicht in Frage kommen würde. Da ich euch aber nicht im Unklaren über „meinen Preis“ lassen möchte, spiele ich es mal kurz durch. Sofern dies für mich in Betracht käme, wäre die Preisfindung sicherlich schwierig. Materialkosten sind harte Fakten, die einfach zu argumentieren sind, aber wie sieht es mit der Arbeitszeit aus? Einen Stundenlohn? Eine festgelegte Pauschale? Eine Einladung zum Abendessen? Ich habe in den letzten Jahren viele unterschiedliche Varianten gehört, würde allerdings die Pauschale bevorzugen. Für ein einfaches Paar Stinos Größe 40 wären für mich Materialkosten + 10 Euro in Ordnung. Das liegt allerdings daran, dass Stinos meine „Nebenbeiprojekte“ sind, ich dabei nicht viel denken muss und ich schon oft die Sparpakete bei Buttinette* ergattern konnte, um dadurch Geld zu sparen. Ich würde mich dabei allerdings weder auf eine Zeit festnageln lassen, noch auf ein kompliziertes Muster – die stricke ich ja nicht mal für mich selbst 😀
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Was – für mich persönlich – allerdings noch viel wichtiger als die Frage des Preises ist, ist der Umgang mit solchen Anfragen. Mittlerweile bin ich deutlich stärker geworden und habe das „Nein-Sagen“ geübt. Das Gespräch zwischen mir und meiner Verwandten würde heute deutlich anders verlaufen und ich würde ihr nicht mehr unterwürfig gestatten so selbstverständlich mein Leben gestalten zu wollen. Wenn mich heute jemand fragt, „ob das nicht ein wenig teuer sei“ oder „ich nicht mal eben kann“, trete ich deutlich entschiedener auf. Bei besonders frechen Anfragen würde ich den Mindestlohn ansetzen und falls sich darüber geärgert wird, wieso ein Paar Socken 100 Euro kostet, würde ich fragen:
Was genau ist der Preis deiner Lebenszeit?
Ich wette mit euch, damit entwaffnet ihr jeden, der sich über euren Preis ärgert.
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Ruth
5. Mai 2024 — 14:30
Ich habe vor vielen Jahren für meine Mutter eine Hardanger-Tischdecke für einen großen Wohnzimmertisch gestickt. Das hat mich viele Abende und Wochen gekostet, – vom Material ganz zu schweigen. Damals war ich Berufsanfängerin und habe sehr wenig verdient. Sie nahm es zur Kenntnis und konnte offensichtlich nicht sonderlich viel damit anfangen. Nach einiger Zeit fragte ich sie, wo die Decke abgeblieben sei und sie meinte, die habe ihr Bruder mitgenommen und ihr das nicht gesagt. Auf meine Aufforderung, sich die Decke zurückzuholen und wenn sie sie schon nicht schätzen kann, mir zurückzugeben, erntete ich nur ein Achselzucken. Sie wunderte sich sogar noch über meine extreme Enttäuschung. Sie hat danach nie wieder etwas Persönliches von mir bekommmen.
Strickliesel
21. Mai 2024 — 19:25
😳😢
Caro
18. September 2024 — 08:50
Sowas habe ich in der Vergangenheit auch oft erlebt. Leider.
Clara Sterix
16. Februar 2024 — 22:51
Ich stricke viel für den guten Zweck (grüne Socke), da ich zugegebenermaßen stricksüchtig bin. Habe auch schon für Kolleginnen gestrickt, und weil ich kein Geld dafür will mit folgendem Deal: diejenige kauft sich ihre Wolle selbst und noch 200 g grüne Wolle pro Paar, das ich stricke, dazu. So kann sie selbst aussuchen, was sie ausgeben möchte und muss sich erst mal selbst kümmern. Manche kamen dann auf dieses Angebot nicht mehr zurück, war wohl zu anstrengend, Wolle zu besorgen.
Woll.Verine
18. Februar 2024 — 18:02
Guten Abend und vielen Dank für die Inspiration!
Die Idee, sich Garn für ein Grünes Paar schenken zu lassen ist tatsächlich richtig gut. Klar, wird nicht jeder sich „leisten wollen“, aber die, die es wollen tun direkt etwas Gutes – Perfekt!
Liebe Grüße
Steffi
Nicole
26. Januar 2024 — 04:45
Ich habe mich sehr über eine Gassi-treff-Bekannte geärgert. Ich erzählte ihr eines Tages, daß ich mit mittlerweile etwas hinzuverdiene indem ich Portraits von Hunden und Pferden (Haustiere im Allgemeinen anfertigen. Ich weiß, ist jetzt nicht stricken, aber wartet ab. Ich zeigte ihr einen meiner momentanen Flyer mit ein paar Beispielen und sie war begeistert. Ich war nicht aufdringlich, sie kam stets darauf zurück. Sie wollte ein recht aufwändiges Bild, auf dem ihr verstorbener und ihr aktueller Hund zu sehen sei. In Aquarell. Nebenbei erzählte sie mir dann, wie sie sich über den Künstler bei ihrer Hochzeit geärgert habe, der ihr für eine Bleistiftzeichnung zunächst einen KV über ca. 150 Euro machte und der Preis wäre am Ende fast das Doppelte, also 280 Euro geworden. Auch ich sagte, das sei ganz schön frech von dem Herrn gewesen. Nun GIng es an meinen Preis… Sie war so begeistert von der Idee, wir sprachen alle Details durch… natürlich wollte ich es für sie so günstig wie möglich machen. Die Größe war etwa DIN A 4 (das Hochzeitsbild war übrigens kleiner). Nun, ich fragte ob 90 Euro für Sie in Ordnung sei – dann tat sie noch so, als ob das total ok für sie sei – und sie hat NIE MEHR ein Wort über das geplante Bild verloren. Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich mich über diese Frau geärgert habe! Ein Bild, wie sie es wollte, kostet eigentlich bei mir ca. 250 Euro mindestens. Oder was meint ihr? Ich häkel auch sehr gerne, daß verschenke ich dann z. B. an Weihnachten oder zum Geburtstag. Verkaufen werde ich nur noch an fremde Auftraggeber. Vor allem in Deutschland gilt: sobald etwas Spaß macht, muß man es umsonst machen. Einfach krass.
Woll.Verine
7. Februar 2024 — 10:51
Huhu,
sorry für die späte Rückmeldung. Das ist wirklich sehr ärgerlich. Mein Freund hat mal ein Bild von meinem alten Hund malen lassen (Buntstifte?) und einiges dafür ausgegeben. Ich habe oft das Gefühl, dass viele ihre eigene Arbeit gut bezahlt wissen wollen (z.B. auch Handarbeiter, die völlig selbstverständlich wissen, dass ihr Pullover locker 300 Euro kosten darf), aber anderen ihre „anständig bezahlte“ Lebenszeit nicht gönnen wollen. Oft ist es eben doch der fehlende Respekt für die Leistung des anderen (es ist doch nur stricken, es ist doch nur malen) und es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrung machen musstest.
Ich habe mir im letzten Jahr ein Bild einer Künstlerin gekauft, viel Geld gelassen, aber liebe es jeden Tag aufs Neue <3
Viele Grüße
Steffi
Christa Werth
23. Januar 2024 — 13:31
Ich stricke sehr viele Socken und andere Sachen doch inzwischen nur noch für meine Familie da weiß ich das es geschätzt wird.Hatte auch mal eine Anfrage von erweiterter Familie.2Paar gestrickt einmal mit Dortmund Muster für den Herrn und einmal mit Muster für die Dame.Für die Herrensocken gar keinen Dank und die Dane steckte die Socken mit einem kurzen Danke ohne sie sich anzusehen in die Tasche.Für mich heißt das.Nie wieder🤦♀️😡
Andrea
13. Januar 2024 — 20:25
Ich käme überhaupt nicht auf die Idee, einen Auftrag anzunehmen. Ich stricke nur für liebe Menschen als Geschenk. Das Nein sagen fällt mir nicht schwer.
Ich arbeite als Oberarzt und habe ein paar Psychotherapiepatienten „nebenher“.
Wenn mich jemand sehr nerven würde, würde ich ihm mein Stundenhonorar (entsprechend einer Psychotherapiestunde) nennen. Die Socken hätten dann einen Wert jenseits von gut und böse (selbst Stinos, die ich nie stricke, es ist immer mindestens ein re/li Muster).
Mir wäre es aber auch egal, wenn mich jemand als faul bezeichnet, soll er selbst Stricken. Meine Zeit lasse ich nicht verplanen.
Was mir schon passiert ist, ist dass eine Person die Socken zurückgeben wollte, weil das so viel Arbeit war und ein viel zu wertvolles Geschenk. Ich habe mich über die Wertschätzung gefreut, natürlich habe ich mich geweigert, die zurückzunehmen. Ich hatte die Wolle auf ihren Geschmack abgestimmt und mich beim Stricken darauf gefreut, dass sie sich wahrscheinlich freuen wird. Nachdem ich ihr das so erklärt habe, waren wir beide froh und damit hat das Geschenk seinen Zweck erfüllt.
Ela
10. Januar 2024 — 09:56
Hallöchen, ich habe eine „Freundin“ des wegen „verloren“…..ich hatte für ihre Mutter 2 Paar extra weite Socken gestrickt und sie ihr nach Spanien geschickt. Also sie mich frage, was ich dafür bekomme und ich meinte, 30 Euro inkl. Versandkosten, hat sie mir die Freundschaft gekündigt….nach über 40 Jahren. Es wäre doch sowieso mein Hobby und ich hab doch eh immer Sockenwolle vorrätig….das hat mich wirklich schwer getroffen und ich knappere heute noch zum Teil dran. Dennoch denkt meine andere Seite in mir….wenn ich es nicht wert bin und sie es nicht für wert hält, nach über 40 Jahren wegen diesen 30 Euro die Freundschaft zu kündigen, nicht auf nochmaliges Erklären und Schreiben hin….dann sollte das wohl so sein. Aber tief innen kränkt es mich immer noch 🙁
Woll.Verine
11. Januar 2024 — 10:50
Guten Morgen und es tut mir sehr sehr leid, dass du das erleben musstest. Ich kann mir denken, dass das ein harter Schlag war 🙁 Ich habe auch das Gefühl, dass es die Freundschaft nicht wert ist, darum zu trauern, kränkend und verletzend ist es dennoch. Fühl dich ganz feste gedrückt, deine Arbeit wird hier wertgeschätzt und gesehen <3
Nicole
26. Januar 2024 — 04:29
Das ist unglaublich. Dann ist doch die Frage von ihr total scheinheilig! Ich finde den Betrag in Ordnung, schließlich hat die Freundin Sie beauftragt dies zu tun und Sie haben auf Details Rücksicht genommen (warsch. hat die Dame geschwollene Beine, deswegen die Weite usw.)! Außerdem ist es nicht nur die Arbeit, hinzu kommt der Gang zur Post, daß Verpacken etc. Grämen Sie sich nicht. Ich weiß, sowas tut weh.
Monika Meyer
1. Januar 2024 — 21:56
Ich stricke unter anderem viele Socken. Meine Familie freut sich immer darüber. Ab und zu kommen mal Anfragen von bekannten,könntest du nicht mal eben. Dann ist mein Spruch ich mache keine Auftragsarbeiten und verkaufe nicht. Ich Stricke und gebe die Wolle noch dazu. Aber nur für liebe Freunde und Familie.
Linda
3. Dezember 2023 — 17:11
Bei mir wird auch nur verschenkt und gute Bekannte lassen es sich nicht nehmen, etwas für die Materialien zu geben, ist ok.
Woll.Verine
6. Dezember 2023 — 09:20
Das ist auf jeden Fall ein guter Deal und sehr wertschätzend 😌
Liebe Grüße
Steffi
Stephanie
3. September 2023 — 17:54
Hallo liebe Steffi,
Ich strick gern mal ein Paar Socken für andere, aber immer mit dem Hinweis „wenn ich Zeit und Lust dafür habe“ und „Materialkosten und denk dir was für meine Zeit aus“, das klappt ganz gut… ABER nur für Menschen bei denen ich weiß, dass die Arbeit gewertschätzt wird. Wenn jemand kommt und sagt, ich geb dir all in 10 Euro, dann kommt „äh, nein unter 30 Euro für einfache Socken geht nix und mit Muster wirds deutlich teurer“, somit hat sich das gleich erledigt.
Herzliche Grüße und danke fürs Teilhaben lassen, ich lese gern von dir, ich finde mich da oft wieder
Stephanie
Woll.Verine
3. September 2023 — 19:02
Guten Abend, liebe Stephanie und sehr sehr gerne <3
Ich glaube, bei mir faulem Hund wäre für jeden ein Muster unbezahlbar 😀
Liebe Grüße
Steffi
Stricktante
29. Juni 2023 — 01:32
Finde es schon krass mitunter und da bin ich ganz bei dir…Selber nicht stricken können und dann die Arbeit nicht zu schätzen wissen.Das habe ich auch schon erlebt und lass das im Gegensatz zu früher nicht an mich rankommen.Ich stricke und häkel mit Leidenschaft,nutze dafür meistens Restewillkartons die bei eBay für kleines Geld oder aus einer Haushaldsauflösung stammen.Daraus fertige ich dann Socken ,Mützen ,Tücher Taschen auch Pullies usw und sammel die fertigen Sachen in einer Kiste.Wenn ich überhaupt verkaufe,dann meist an Freunde und Nachbarn.Aufträge nehme ich nicht an weil ich keinen Zeitdruck brauche.Mit den Jahren hat sich das auch schon rumgesprochen so das ich auch oft mal Wolle aus einer Auflösung geschenkt bekomme,dann wird getauscht.Hab viel Zeit zum Stricken aber ich lass mir die Freude daran nicht verderben von Zeitgenossen die keine Ahnung haben aber meinen darüber bestimmen zu können was wann fertig zu sein hat und vieviel das zu kosten hat..nope…Liebe Grüße aus Hamburg 😁👍
Annette Gossmann
23. April 2023 — 08:49
Ich sehe mich auch des Öfteren bei der Überlegung und stimme Ihrer Aussage voll und ganz zu.
Bin zurzeit viel am Stricken und bekomme auch des öfteren eine Anfrage nach diversen Stricksachen.
Ich lehne es auch ab für andere zu stricken.
Es sei denn ein paar Socken als Geschenk.
Und dies auch nur an Menschen, welche meine Arbeit wertschätzen können.
Und das sind die Wenigsten.
Ich Verschenke meine getragenen Sachen nur an Freundinnen oder jemanden, der sich darüber freut.
Danke über Ihre Offenheit
Monica
10. März 2023 — 15:27
Meinem Sohn gefallen meine selbstgestrickten Sockenmodelle und er meinte, ich könnte doch Socken zum Verkauf anbieten
Ich habe ihm dann meine Überlegungen dazu mitgeteilt: Die Arbeitszeit nur zum Mindestlohn gerechnet ergäben für ein Paar Herrensocken Gr.44.5 ohne Material ca. 300 CHF . Ich sah nur ungläubige Augen .
P.S.Meine Stricksachen verschenke ich nur an Personen die es schätzen.
Merike
30. Januar 2023 — 04:24
Ich habe bei solchen Anfragen immer gesagt: „Ich kann es dir gerne beibringen.“ Damit war die Geschichte sofort vom Tisch.
Wilma
20. Januar 2023 — 11:42
Ich bin völlig bei euch, Handarbeiten sind etwas für Menschen, die sie zu schätzen wissen. Bei jeder Arbeit sind liebevolle Gedanken für die Person eingestrickt für die die Arbeit ist, ob Socken, Stulpen oder Schal. Lasst euch nicht ausnehmen, weil ihr etwas könnt was alle anderen auch lernen könnten.
Daniela Cattaneo
13. Januar 2023 — 13:06
Ich verstehe und vertrete genau Ihren Standpunkt; hatte zum Glück nie mit negativen Kommentaren zutun, jedoch mit der Tatsache, dass die Meisten die unsichtbaren Kosten deutlich unterschätzen und zwar nicht aus Arroganz, eher aus Nichtwìssen, weil sie noch nie überhaupt etwas selbst gemacht haben. Auch ich habe verkauft, auf Auftrag mit klarem Preis: denn meine Zeit ist nicht weniger wert als die des Handwerkers und mein Werk ist einmalig und gehört eigentlich in eine versnobte Boutique. Somit habe auch ich entschieden nur zu schenken und wähle sorgfältig aus wer mein Geschenk bekommt, so bin auch ich zufrieden.
Woll.Verine
21. Januar 2023 — 09:47
Guten Morgen und danke für den schönen Vergleich „Warum sollte das eine Handwerk wertvoller sein, als das andere?“
Und ich freue mich immer zu lesen, wenn fleißige Werkler ihren Weg gefunden haben, mit diesem leidigen Thema umzugehen.
Liebe Grüße
Steffi
Andrea
7. Januar 2023 — 13:26
Ich habe ein ungewöhnliches Hobby ich rette wolle. Wenn ich strickstücke sehe die aussortiert sind. Und bei denen sich die wolle und machart lohnt. Rapple ich zu gerne Pullover, Mützen, Schals oder einzelne Socken auf. Der Reiz daran ist möglichst wenig „abfall“ dabei zu hinterlassen. Aber der Abfall wird dann noch zu filzbällen aufgearbeitet. Aus der geretteten wolle stricke ich für Kinder dicke sitzunterlagen in der Größe 40×40. Zum verschenken. So nachhaltig. So viel freude für mich. Meine Lebenszeit nur für Projekte die mir freude bereiten.
Woll.Verine
7. Januar 2023 — 21:26
Guten Abend
Ich finde, dass das wirklich ein schönes Hobbie ist 🙂 Ich habe einen grünen Schal vor Jahren bekommen, den ich wirklich nicht schön finde. Die Idee, ihn für etwas anderes zu benutzen, hatte ich auch schon und so wären die Ressourcen nicht verschwendet und die Geldbörse entlastet. Sicher wird er irgendwann auch die Nadeln kommen.
Ganz liebe Grüße
Steffi
Gabriele Gotter
25. Dezember 2022 — 10:28
Hallo an alle Fleißigen.
Jeder der Handarbeiten macht,kennt dieses Thema und jeder ist zu Recht darüber erbost . Man steckt in jedes Teil viel Liebe ,Arbeit und Wissen hinein und das unter Preis weiter zu geben geht gar nicht!
Wenn ich Geschenke handarbeite, nur für Leute die auch wissen was sie bekommen . Lasst euch nicht einlullen oder gar beleidigen. Nehmt einen für euch angemessenen Preis. Wenn Dieser dem Anderen der was gemacht haben möchte nicht passt,nicht auf Diskussionen einlassen. Ihr habt den Preis genannt. Nehmen oder gehen. Nach dieser Devise weiterhin schöne Handarbeiten. LG Gabi
Woll.Verine
27. Dezember 2022 — 16:58
Hallo Gabi!
Dem habe ich nichts hinzuzufügen 🙂
Liebe Grüße
Steffi
Diehr
4. September 2022 — 13:11
Ich finde Ihren Standpunkt absolut nachvollziehbar und richtig. Ebenfalls bedauere ich das selbst harmlose Beiträge im Netz stellenweise total ausartend beantwortet werden. Ich verstehe diese Aggressivität nicht. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß bei Ihrem Hobby und Menschen die Handarbeit( in welcher Form auch immer) zu schätzen wissen. Viele Grüße Dagmar
Petra
27. Juli 2022 — 11:33
Auch ich stricke Socken. Habe einer guten Bekannten in der Schweiz ein paar mitgebracht. Sie hat sich riesig gefreut. Das nächste Jahr Bilder der Socken per Internet vorab zum aussuchen. Sie entschied sich für 6 paar, wollte sie bezahlen. Habe sie aber dann Ihr geschenkt und meinem Mann mitgegeben da ich das Jahr nicht zu Ihr konnte. Bis heute nicht mal ein Dankeschön. Ich mache soetwas nie wieder.
Viele Grüße Petra
Woll.Verine
27. Juli 2022 — 19:19
Hallo Petra,
da fehlen mir die Worte!
Gleich sechs Paar und kein Dankeschön? Das sollte das Mindeste sein und es tut mir leid um deine Zeit, Nerven und sicherlich auch die Verletzung, die sowas verursacht 🙁
Fühl dich gedrückt!
Liebe Grüße
Steffi
Sabrina Baier
15. Januar 2023 — 21:39
Hallo, Petra, na das ist ja wohl der Hammer!!! Einen Auftrag auslösen und dann nicht mal ein Dankeschön??? Unglaublich… Auch stricke nur noch für liebe Verwandte, die das zu schätzen wissen, Zeit und Material und für diese Menschen tu ich es gern…. Lieber Gruß von Sabrina
Andrea
24. Mai 2022 — 19:51
Hallo auch ich stricke gerne Socken und ich färbe die Wolle selbst. Ich kann nachvollziehen wie es ist wenn sogenannte Freunde und Bekannte nicht begreifen können was es für eine Arbeit ist. Trotzdem finden sich immer wieder Menschen die sich freuen über handgefärbte und handgestrickte Socken freuen und den von mir verlangten Preis gerne bezahlen. Klar gibt’s auch mal ein paar Socken als Geschenk aber nur ausgewählte liebe Menschen. Ich möchte jedem Mut machen auch mal nein zu sagen wenn jemand unverschämt wird.weiterhin vie freude an sebstgestrickten Socken und alle anderen strick Sachen. Liebe Grüße Andrea
Woll.Verine
5. Juni 2022 — 10:06
Guten Morgen Andrea!
Wahre Worte 🙂 Ich finde auch, dass man durchaus jedem sagen darf, dass die eigene Lebenszeit auch einen Wert hat. Ich bin auch in der glücklichen Situation, dass (die meisten) in meinem Umfeld Handarbeit zu schätzen wissen und sich aufrichtig darüber freuen. Immer noch der schönste Lohn.
Ganz viele Grüße
Steffi
Ute Simon
26. April 2022 — 11:01
Ich arbeite im EDV-Bereich. Und ich übernehme regelmäßig auch nebenberuflich Aufgaben aus meinem Spezialgebiet (Vorlagen für die Office-Programme PowerPoint und Word). Mein Stundenlohn dafür ist hoch, wird aber von den auftragerteilenden Unternehmen problemlos gezahlt, weil sie diese Arbeit zu schätzen wissen. Wenn ich also nebenbei Geld verdienen möchte, suche ich mir einen Auftrag in diesem Bereich. Stricken ist ausschließlich Hobby. Denn wenn ich es gegen Geld machen würde, müsste ich ja denselben Stundenlohn wie für meine Nebentätigkeiten nehmen. Und dann wäre ein Paar Socken nicht mehr bezahlbar. Schon gar nicht für jemanden, der normalerweise seine (maschinell gestrickten) Socken im Dreierpack für 5 EUR im Kaufhaus kauft.
Wenn ich also für andere stricke, ist es entweder komplett ein Geschenk (für liebe Freunde) oder ich lasse mir den Materialpreis bezahlen (für losere Bekannte). Eine einzige Ausnahme mache ich: Ich verarbeite kleine und kleinste Sockenwollreste gerne zu Mini-Schlüsselanhänger-Söckchen. Davon habe ich immer einen guten Vorrat und die verkaufe ich bei passenden Gelegenheiten für 2 EUR das Stück. Der „Gewinn“ kommt dann in ein Extra-Sparschwein und wird für soziale Zwecke gespendet. (Das letzte Mal habe ich im Rahmen der Aktion „Knitters against Malaria“ davon Moskito-Netze gekauft.)
Ähnliches würde ich jedem raten, die*der überlegt, sich mit Stricken etwas nebenbei zu verdienen. Es gibt so viele Fähigkeiten und Tätigkeiten, die besser bezahlt werden – lass Handarbeiten Dein Hobby bleiben.
Woll.Verine
27. April 2022 — 10:04
Guten Morgen, Ute!
Die kleinen Schlüsselanhänger zu frickeln und dann den Erlös zu spenden, finde ich richtig schön 🥰 Garnreste landen leider doch allzu oft im Müll, obwohl die Menge (hochgerechnet auf längere Zeit) wirklich beachtlich sind! Die Ressourcen kann man auf jeden Fall besser nutzen, als sie zu verbrennen.
Vielleicht muss ich mir auch mal eine kleine Spendenkiste zulegen, in der Miniarbeiten landen 🙂 Zwar fällt mir grad spontan kein Absatzmarkt ein, aber Tierheimbasare etc. gibt es immer und so eine Kiste muss ja auch erst mal gefüllt werden 😆
Hab einen schönen Tag und vielen Dank für die Inspiration!
Beate
25. April 2022 — 22:16
Leider gehen viele Menschen – vornehmlich die,die kein solch kreatives Hobby haben- davon aus,dass man es doch “ mal eben“ machen kann,“weil es doch sowieso dein Hobby ist „…
Jeder,der solch ein Hobby hat, wo er sein Herzblut reinsteckt, käme gar nicht auf die Idee, ein Produkt von jemandem mit einem dummen Spruch abzuwerten.Soviel dazu.
Meine Mutti hat zum Eigengebrauch Socken und Pullis gestrickt. Meine Schwester strickt Pullis und Jacken mit komplizierten Mustern und Schnitten, die sie oft verschenkt.Auch sie bekam diverse „Angebote “ für ein gestr. Teil,die einfach lächerlich bzw. unverschämt waren.Ich stricke Socken und Tücher zum Eigengebrauch oder verschenken. Bei Freunden kommen diese gut an und sie wissen den Wert zu schätzen.Vor Jahren meinte ich zu ihnen,nichts dafür haben zu wollen. Davon wollten sie nichts wissen und sie überraschten mich mit einem Woll- Gutschein meines Lieblings-Wollgeschäfts!
Letztes Jahr habe ich für eine Freundin zum 50.Geb. ein Dreiecktuch aus 2 Bobbel gestrickt.Sie hat mich gefragt,ob ich aus dem selben Garn ein Tuch für eine gute Freundin stricken könnte (die ich auch kenne).Sie würde auch selbstverständlich die Kosten übernehmen. Sie musste einmal schlucken,als sie den Preis hörte(ca.45 €) nur für das Garn.Sie zahlte aber ohne murren plus noch was für die Arbeit und meinte,dass sie dieses besondere Geschenk jetzt noch mehr zu schätzen weiss,wo sie den materiellen Wert kennt und auch die Arbeitszeit,die darin steckt.
Wenn die kreative Arbeit so gewertschätzt wird,macht es auch Freude,etwas davon zu verschenken. Und es zeigt mir,dass ich das Glück habe so tolle Freunde zu haben. Leider ist es aber die grosse Ausnahme.
Liebe Grüsse Beate
Beate Schütte
25. April 2022 — 17:57
Hallo zusammen!
Leider gehen viele Menschen- vornehmlich die,die kein solch kreatives Hobby haben- davon aus,dass man es doch „mal eben“ machen kann,“weil es doch sowieso dein Hobby ist“…
Jeder,der solch ein Hobby hat,wo er sein Herzblut reinsteckt,käme gar nicht auf die Idee,ein Produkt v. Jemanden mit einem dummen Spruch abzuwerten.Soviel dazu.
Meine Mutti hat zum Eigengebrauch Socken und Pullis gestrickt. Meine Schwester strickt Pullis und Jacken mit komplizierten Mustern und Schnitten,oft auch zum verschenken.Auch Sie bekam diverse „Angebote “ für ein gestr. Teil,die einfach lächerlich bzw. unverschämt waren.Ich stricke Socken und Tücher zum Eigengebrauch oder zum verschenken. Bei Freunden kommen diese gut an und sie wissen den Wert zu schätzen.Vor Jahren meinte ich nichts dafür haben zu wollen und bekam dann von ihnen zum Zeichen der Wertschätzung einen Woll-Gutschein meines Lieblings-Wollgeschäfts!
Letztes Jahr habe ich für eine Freundin zum 50.Geb. ein Dreiecktuch aus 2 Bobbel – „Ayumi“ von Langyarns – gestrickt. Sie hat mich später gefragt,ob ich aus dem selben Garn ein Tuch für eine Freundin stricken könnte. Sie würde auch selbstverständlich die Kosten tragen.Sie musste einmal schlucken,als sie den Preis hörte ( ca. 45 € nur für das Garn).Sie zahlte aber ohne murren,zuzüglich für die Arbeit und meinte,dass sie dieses besondere Geschenk jetzt noch mehr zu schätzen weiss.
Wenn die kreative Arbeit so gewertschätzt wird,macht es auch Freude,mal etwas davon zu verschenken. Und obendrauf bin ich stolz,solche tollen Freunde zu haben.
Liebe Grüße von Beate
Woll.Verine
27. April 2022 — 09:54
Guten Morgen Beate,
ein Gutschein für Wolle lässt mein Herz gleich höher schlagen 😍
Es freut mich zu hören, dass deine Freundin den Wert zu schätzen weiß. Ich finde es auch vollkommen in Ordnung, wenn andere erstmal schlucken, sobald sie den Preis hören. Bevor ich gestrickt habe, hätte ich auch nie im Leben mit den Kosten oder auch mit der Arbeit gerechnet… Und das, obwohl meine Oma immer vor meinen Augen gestrickt hat.
Viele Grüße und weiterhin viel Spaß 🥰
Sabine
24. Januar 2022 — 20:05
Hallo Steffi,
Das Thema kenn ich auch. Ich habe einer damaligen Freundin einen Pollunder gestrickt als Dankeschön für einen Haufen Klamotten, die ich von ihr second Hand bekommen hatte. Sie und ihr Freund waren super begeistert vom Pollunder und meinten, ich könnte damit super Geld verdienen. Ich habe sie spaßeshalber gefragt, wieviel sie für den Pollunder (mit Zopfmuster, Perlmuster und Schalkragen in Gr 40) denn zu zahlen bereit gewesen wären. Antwort: 35 Euro. Herzlichen Glückwunsch war meine Antwort, hätte ich schon mal den Materialpreis. Wenn man dann noch 1 Euro die Stunde für die Arbeitszeit nehmen würde, wäre man bei ca. 100 Euro. Aber arbeitet man für 1 Euro die Stunde? Und wären andere bereit, für 100 Euro einen Pollunder zu kaufen?
Sie kamen auf jeden Fall zum Nachdenen und haben den Pollunder noch mehr geschätzt, denke ich.
Eine andere Bekannte fand meinen Zopf-Poncho super. (Quer von Ärmel zu Ärmel gestrickt mit 16 Zöpfen und das für Vorder- und Rückseite ) . Als sie hörte, dass ich ein dreiviertel Jahr daran gearbeitet hatte, hatte sie gesagt, das kann sie sich nicht leisten. (Ich musste immer wieder aufribbeln, weil ich entweder falsch verzopft hatte und das erst mehrere Teihen später gemerkt hatte oder ich musste ein Teil bis zur ersten Schulter aufribbeln,weil ich beim zweiten Teil gemerkt habe, dass die Wolle doch nicht mehr für einen Rollkragen gereicht hätte und ich einen U-Boot-Ausschnitt daraus gemacht habe).
Ich verschenke nach wie vor gerne, aber nur, wenn ich möchte und wenn ich merke, dass die Arbeit auch geschätzt wird.
Ansonsten geb ich gerne auch als Antwort, wie hoch der Materialwert und die ungefähre Arbeitszeit sind. Wenn dann das Thema noch nicht beendet ist, frag ich die ganz hartnäckigen, für wieviel die Stunde sie bereit wären zu stricken.
LG,
Sabine
Woll.Verine
26. Januar 2022 — 14:04
Hallo Sabine!
Den Tausch von Second Hand Ware und einem gestrickten Einzelstück finde ich ganz wunderbar, aus vielen verschiedenen Gründen und wenn es dann noch gut angekommen ist, umso besser! Ich glaube auch, dass man sehr vielen (nicht allen!) den „Wert“ einer Handarbeit näher bringen kann und unterm Strich die Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit steigt. Wahrscheinlich unterschätzen auch einfach alle Nicht-Insider, wie viel Arbeit in einem Stück stecken kann. Ein dreiviertel Jahr dauert sicherlich nicht jedes Teil, aber ja, mit etwas Pech verrennt man sich und kann komplett von Neuem beginnen. Es ist schön raus zu lesen, dass du deinen Wert kennst und nicht aus reiner Verlegenheit jedem alles ermöglichst. Das ist leider immer wieder eine Falle, aus der sehr viele nicht rauskommen.
Liebe Grüße und eine schöne Restwoche
Steffi
Carola
12. Januar 2022 — 12:30
Hallo alle zusammen, genau MEIN Thema. Ich habe einer lieben Bekannten zu einem runden Geburtstag ein Tuch geschenkt und diese hat es sich von der Familie abschwatzen lassen. Sie wollte es noch einmal haben und sagte, dass sie es auch bezahlen würden. Ich habe es ihr vorgerechnet. Ja, sie hat es dann so genommen, aber… es ging ein Aufschrei durch diese Familie und… ich gelte nun als raffgierig, dabei habe ich nur den Materialpreis und 10€ für die Arbeit verlangt.
Grüße caro
Woll.Verine
12. Januar 2022 — 18:14
Hallo Caro!
Das ist ja wirklich unverschämt. Es ist schon absolut nett, dass du ein zweites Stück gezaubert hast. Würde jemand mein Geschenk verschenken, wäre ich etwas angeknipst 😁
10€ ist wirklich ein unfassbar günstiger Preis und selbst ein krausrechts gestricktes oder ein gehäkeltes Tuch aus einfachen Stäbchen sollte viel mehr wert sein.
Schade, dass du solch eine Erfahrung machen musstest. Raffgierig bist du auf keinen Fall. Vielleicht ergibt sich für dich ja mal die Gelegenheit, großzügig einen Fünfer über den Tisch zu schieben 😉
Liebe Grüße
Steffi
SusiPi
5. Dezember 2021 — 18:58
Bravo! Auch ich stricke gern, aber eben auch nur als Geschenk! Mir macht es viel Freude, aber meine Lebenszeit verkaufen für ein Butterbrot kommt gar nicht in Frage
Woll.Verine
5. Dezember 2021 — 19:09
Eine absolut gesunde Einstellung 🙂
Liebe Grüße
Steffi
Fronmüller Yvonne
24. November 2021 — 08:40
Guten Morgen,
Ich kann deinen Post voll und ganz nachvollziehen. Mir hatte eine Tante 5Euro geboten für ein paar Socken. Als ich ihr erklärte das ich 12 Stunden stricke und ein 100 gr.Knäul Garn schon 5-8 Euro kostet, würde sie auch pampig. Eine halbe Stunde später erzählt sie mir das sie sich heute eine Gesichtscreme für 68 Euro gekauft hatte.
Ich sagte nichts aber dachte mir bin ich froh daß ich es abgelegt habe ihr Socken zu stricken.
Ja ich stricke für andere meist verschenke ich sie.
Deine Berechnung mit dem Mindestlohn ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Und warum sollen wir unser Wissen das wir uns hart erarbeitet haben mit vielen Übungsstunden um sonst hergeben.
Jeder verkauft seine Ware zu einem ihm richtigen Preis.
Und dazu kommt das von Hand gestrickte Waren viele Jahre halten und sehr nachhaltig verändert Bd individuell sind.
Woll.Verine
26. November 2021 — 07:44
Guten Morgen und meinen vollsten Respekt, dass du ihr das nicht direkt gesagt hast! Seit der Anfrage meiner Verwandten hat sich viel – vor allem in meinem Kopf – verändert und ich würde ihr mittlerweile diese beleidigte Art nicht mehr unkommentiert durchgehen lassen. Vielleicht hätte sie aber auch am Folgetag Garnreste und Stricknadeln im Briefkasten… in der Qualität und Menge, wie man beides zusammen für 5€ bekommt 😂 Es ist nicht fair, jemanden ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, weil man seinen Willen nicht bekommt.
Der Punkt, dass wir uns ein Fachwissen angeeignet haben, ist wirklich ein sehr sehr guter! 12 Stunden deiner Lebenszeit plus deine Expertise ist definitiv mehr als fünf Euro wert!
Liebe Grüße
Steffi