Ach du Strick!

Dinge, die ich wirklich liebe!

Vielleicht wirst du schon über meinen ursprünglichen Blogbeitrag „Dinge, die ich wirklich furchtbar finde!“ gestolpert sein, dessen Titel ziemlich genau seinen Inhalt widerspiegelt. In jedem Blogbeitrag stecken Arbeit und Herz drin, aber in diesem noch so viel mehr. Er entstand in einem Zeitraum, in dem alle Dinge, die ich wirklich furchtbar finde, geballt anstanden und ich musste mir mein Leid von der Seele schreiben. Er ist einer meiner Lieblingsbeiträge, weil er – wie kaum ein anderer – meinen Handarbeitsalltag sehr gut reflektiert 😀

Nichtsdestotrotz stand für mich sehr schnell fest, dass es auch das passende Gegenstück geben wird. Kleinigkeiten, die du vielleicht auch liebst, vielleicht aber nie darüber nachgedacht hast oder nicht ganz nachvollziehen kannst. Große und offensichtliche Punkte wie zum Beispiel „Man hat immer ein Geschenk“ habe ich bewusst weggelassen. Hier geht es tiefer, es wird persönlich. Die kleinen Leckereien, die mir die Handarbeit so versüßen. Dinge, die mein Herz erwärmen und mich so sehr antreiben, dass die furchtbaren Dinge zwar furchtbar bleiben (Schönreden is nicht!), aber niemals die Oberhand gewinnen werden.

Viel Spaß beim Entdecken!

Die Magie des Anfangs

Kennen wir nicht alle diesen besonderen Moment und die Vorfreude? Ein neues Projekt möchte auf unsere Nadeln hüpfen, wir suchen eine Anleitung raus, das passende Garn, wechseln die Farben noch einmal oder kaufen gleich ein paar neue Knäuel. Sind die Vorarbeiten erledigt und wir haben an unserem Lieblingsort Platz genommen, schlagen wir dir ersten Maschen an. Ich glaube, ich muss dir nicht erklären, was daran schön ist – du weißt es selber 🙂

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“

Hermann Hesse

Knötchen im Bobbel

Während Knoten im Garn nerven, sind Knötchen im Bobbel herrlich. Klingt komisch, ist aber so. Viele Handarbeiter:innen hatten bereits das Vergnügen und haben einen Bobbel verarbeitet. Die Farbverläufe werden nicht gefärbt, sondern als neuer Faden angeknotet. Das kann dazu führen, dass Farbverläufe sehr hart ausfallen oder aber besonders zart und kaum bemerkbar.

Der unschlagbare Vorteil eines Bobbels ist, dass man sich begeistert von Knoten zu Knoten stricken oder häkeln kann und immer ein Etappenziel vor Augen hat. Spürt man den kleinen Knoten durch die Finger kommen, ist die Freude groß und man möchte nicht aufhören, bis man die Farbe im Verlauf sehen kann.

Garn kaufen

Handarbeit ist das eine Hobbie, Garn kaufen das andere. Ich liebe es, in Garngeschäften zu stöbern, die Knäulchen sanft zu betatschen und mir auszumalen, wie ein fertiges Projekt aussehen könnte. Ein Strickpullover in Dunkelgrün mit gelben Bündchen? Wie würden Socken mit diesem Alpakagarn aussehen?

Aber auch online bin ich absolut anfällig und nur mein aktueller Stash-Abbau-Plan hält mich davon ab, immer und immer wieder zu eskalieren. Man sieht die Stücke der anderen, das Garn und immer wieder springen einen die Versuchungen an. Eine neue Faser? Wie spannend! Omg, das ist Neon? MEGA! Ich bin leider viel zu schnell für alles mögliche zu begeistern und die bunte Garnwelt ist einfach zu schön 🙂

Bobbel

Noch mal Bobbel? Nochmal! Ich verarbeite zwar schon lange keine mehr und trotzdem finde ich sie noch immer wunderschön. Die Möglichkeiten verschiedene Farbverläufe darzustellen sind bei gefachtem Garn nahezu grenzenlos.

Es gibt unglaublich zarte Verläufe und wenn man möchte auch härtere, knalligere. Bobbel verzaubern mich alleine durch ihren Anblick immer wieder aufs Neue.

Bobbelwolle in rot

Passgenau

Für die meisten Handarbeiter ist es kein großes Ding, für mich umso mehr. Ich habe einen Blog über Stricken und Häkeln und bin eigentlich eine totale Niete. Das meine ich nicht so abwertend, wie es klingt, aber es ist bei mir oft mehr Glück als Verstand oder auch eine idiotensichere Anleitung der Retter in der Not.

Aber selbst mit einer guten Anleitung habe ich oft Probleme, das etwas nicht so sitzt, wie ich es gerne hätte. Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass ein Projekt richtig gut sitzt. Es kneift nicht, passt an den Armen, unter den Achseln und ich fühle mich wohl. Für mich ist es noch immer eine reine Zauberkunst, wenn ich ein paar Bündchenmaschen für den Hals aufnehme und am Ende ein gut sitzender Pullover vor mir liegt.

Der Perfect Match!

Kennst du das? Der Maschenmarkierer, die Projekttasche oder auch der Nagellack passen perfekt zum Projekt und das Herz macht diesen kleinen, aber feinen Sprung. Eine absolute Kleinigkeit, aber ich bin immer wieder entzückt!

Nadelgeklimper

Jeden Menschen triggern unterschiedliche Dinge. Geräusche sind wohl mit die häufigsten Gründe, wieso man schnell genervt ist. In meinem Fall ertrage ich es nicht, wenn mein Hund sich putzt. Sie leckt sich morgens (gerne gegen 5:30 Uhr und neben meinem Kopf) so dermaßen laut die Schenkel, dass ich davon wach – und direkt genervt werde.

Es gibt aber auch Geräusche, die Balsam für die Seele sind und dazu gehört eindeutig das Klimpern von Metallnadeln. Kaum hör- und doch wahrnehmbar, löst es ganz tief in mir eine Ruhe und Zufriedenheit aus. Mittlerweile glaube ich, dass dies an meiner Oma bzw. Julia liegt. Von frühester Kindheit an, haben sie immer gestrickt oder gehäkelt und dieses Geräusch verbinde ich mit geselligen Familienabenden, mit leckerem Essen und Spielen.

Bunte Maschenmarkierer

In meinem Blogbeitrag „Knitter’s Little Helper – Unsere Werkzeuge“ habe ich bereits darüber geschrieben, dass Maschenmarkierer immer individueller wurden, den Markt überfluteten und oft auch ein kleines Statement sind. Während meine Oma einfach Fäden oder Büroklammern nahm, habe ich Katzen, Füchse und vieles mehr. Ich liebe sie in nahezu allen Formen und natürlich auch Farben und hätte am liebsten einige mehr.

Es gehört zu meinem festen Ritual dazu, dass ich mir ein schönes Projekt aussuche, Garn aus der Kiste raussuche und dann die passenden Maschenmarkierer dazulege.



Bewunderndes Staunen

Klingt vllt. psychologisch auffällig, aber hey: Ich steh dazu!

Ich liebe es, wenn ich wirklich stolz auf eine Arbeit bin, mir etwas gut gelungen ist, es mir steht und ich meinen Kollegen auf die Frage „hast du das gemacht?“ ein klares „JA!“ entgegenschmettern kann. Sie bewundern immer wieder, wie man sich selber sowas beibringen, wie aus einem Faden und einer Stricknadel ein Pullover entstehen kann und wie man sowas durchhält.

Mein Ego ist eigentlich relativ überschaubar, aber hierbei schwillt es deutlich an. Nach wie vor empfinde ich Handarbeiten als deutlich anspruchsvoller, als es oft dargestellt wird. Wenn ich sehe, was manche Designer auf die Beine stellen, welch Farbgespür Handfärberinnen und Handfärber haben und wie die eher Erfahrenen individuelle Lösungen bei Problemen finden, kann ich davor nur meinen Hut ziehen!

Aufgehende Mustersätze

Wer kennt es nicht? Kompliziertes Muster, ewig lange Reihen und am Ende kommt es auf die letzten 5 Maschen an. Kurz davor denkt man noch: „Oh nein, das wird niemals passen!!!“ und wie durch Zauberhand, geht der Mustersatz auf. Die Magie des Augenblicks, die Dankbarkeit, sie durchströmen mich immer wieder 🙂

Insider auf der Straße

Zugegeben, dieser Punkt kommt relativ selten vor.

Allerdings war es vor Kurzem wieder so weit und ich sah eine Frau, die den aktuellen „Schal fürs Leben“ trug. Ich glaube, sie erkannte, dass ich den Schal erkannte und einen kurzen Augenblick wurde es seltsam zwischen uns. Nur zu gern hätte ich sie angesprochen, Kontakt aufgenommen und für ihre schöne Arbeit lobende Worte gefunden, aber ich sah aus wie ein Schlunz. Kränklich, gammelige Klamotten und mein Hund verrichtete gerade sein Geschäft. Ich ließ sie an mir vorbei gehen und winkte innerlich hinter her.

Ein weitaus schöneres Beispiel ist natürlich der Weg zum Wollfestival in Düsseldorf oder anderen Veranstaltungen. In den öffentlichen Verkehrsmittel sieht man vereinzelnd gestrickte Pullover, Cardigans oder Mützen, deren Anleitungen man selbst auf Raverly schon abgespeichert hat. Desto näher man dem Ort des Geschehens kommt, häufen sich die herrlichen Garne und kreativen Handarbeiten. Für mich hat es nahezu der gleiche Effekt, wie in einem Lädchen zu stöbern und mir Garne anzusehen.

Selbstringelndes Garn

Ich liebe Streifensocken! Den bunten Ringelchen habe ich sogar einen eigenen Blogbeitrag gewidmet und kann gar nicht genug davon kriegen. Reste- bzw. Ringelsocken haben jedoch oft einen (für mich) entscheidenen Nachteil: Fäden vernähen bzw. einweben.

Die beste Lösung hierfür ist selbstringelndes Garn – du strickst, es ringelt. Mittlerweile gibt es einen großen Mark und nahezu alle namenhaften Garnhersteller haben ein Sortiment aufgebaut, aber auch immer mehr Handfärber:innen bieten ihre Versionen und Farbkonzepte an. Ich liebe vor allem die handgefärbten Farbkombinationen, obwohl sie oft deutlich teurer als „normale“ Sockengarne sind. Dies liegt vor allem daran, dass der Färbeprozess unfassbar aufwendig ist, aber das ist es mir an der Stelle absolut wert!



Überall ist Platz zu frickeln!

Gerade Sockenstrickerinnen und Sockenstricker kennen die Vorteile leicht transportabler Projekte. Man kann sie überall hinnehmen, hat nie Langweile und kann Wartezeiten sinnvoll nutzen.

Besonders während längerer Bahnfahrten (soll ja vorkommen ;)) liebe ich es, an Projekten zu arbeiten und auf zweierlei Ebenen gut voran zu kommen.

Garn wird nicht schlecht

Dankenswerter Weise wird gut verstautes Gar nicht schlecht. In Plastikkisten verstaut, mit Zedernholzringen (Werbung, da Affiliate-Link) und Nelken gespickt, ist das Garn sicher vor Motten und kann notfalls Jahrzehnte auf seine Verwendung warten.

Auf der einen Seite ist es natürlich schlecht, da man so geneigt ist, doch ein wenig über die Stränge zu schlagen und hier und da ein Knäuel mehr zu kaufen, auf der anderen Seite ist es aber auch nicht verkehrt.

Es gab schon mehrfach Farben oder Materialien, die ich voller Begeisterung auf den Tresen der Kasse schepperte, nach Hause trug und… die Lust daran verlor. Im Laden war es Liebe auf dem ersten Blick, zuhause kam der zweite und damit die Ernüchterung.

Das muss aber noch lange nicht heißen, dass du und dein Garn nie mehr zusammenfinden. Manchmal hat man eine Regenbogenphase und manchmal eben nicht. Nicht jedes Garn passt zur jeder Lebenslage und so kann man auch 3-4 Jahre später auf Garn zurückgreifen, ohne Sorge vor einem lästigen Verfallsdatum haben zu müssen.

Sicherlich wird diese Liste (wie ihr Gegenüber) immer wieder um neue Punkt ergänzt werden. Und was sind deine kleinen Liebeleien, die dir besonders an Handarbeiten gefallen?


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