Ach du Strick!

Das doppelte Bündchen

Heute widme ich einem Bündchen einen eigenen Blogbeitrag. Zwar habe ich bereits eine Auflistungen verschiedener Strickmuster und eine bezüglich der bunten Farben, aber diese sind eher für kurze Anleitungen gedacht. Um das besonders kuschelige Bündchen des heutigen Themas gut beschreiben zu können, sind einige Bilder nötig und das würde den Rahmen der anderen Beiträge sprengen.

Mehr Bündchenmuster findest du HIER
Mehr zum Thema Bündchenfarben findest du HIER


Ho, Ho, Hoppala! Noch kein Weihnachtsgeschenk?

Die Besonderheit

Das doppelt gestrickte Bündchen ist tatsächlich mein absolutes Lieblingsbündchen, obwohl ich es selten stricke. Kurz erklärt: Man strickt ein Bündchen doppelt so lang, wie ein „normales“, klappt es um und verbindet den Anfang mit dem Ende des Bündchens. Um die gewünschte Höhe des fertigen Bündchens zu erreichen, muss man natürlich deutlich länger stricken – was meiner Faulheit leider überhaupt nicht zusagt.

Aber warum der Mehraufwand? Ganz einfach: Weil es sich lohnt. Es lohnt sich bei all jenen, denen gestrickte Bündchen schnell etwas drücken, denen angeschlagenen Maschen unangenehm auffallen und natürlich für die Tägerinnen und Träger, die den besonderen Kuschelfaktor lieben. Ich habe schon einige Techniken ausprobiert, aber keine Variante kommt an den besonderen Gemütlichkeitseffekt des doppelten Bündchens ran. Durch den Umschlag schneidet nichts ein, selbst, wenn die Füße abends geschwollen sind.



Anleitung

Ich schlage für meine doppelten Bündchen immer mehr Maschen an, als ich normaler Weise bräuchte. Das liegt vor allem daran, dass ich es gemütlich haben möchte und durch den Umschlag natürlich mehr Platz und Dehnung notwendig ist. Während ich die Stricksocke mit einer 2,25er Rundstricknadel* stricke, bleibe ich bei dem Bund bei 2,5er Rundstricknadel*. Falls du noch nie ein solches Bündchen gestrickt hast, probiere es auf jeden Fall an und schaue, ob es zu deiner Wade passt oder doch eine Masche fehlt. (*Werbung, da Affiliate-Link)


Meine Streifensocke habe ich wie folgt gestrickt:

Schritt 1: Statt 64 Maschen habe ich 68 angeschlagen
Schritt 2: Die Musterrunde*2 Maschen recht verschränkt, 2 Maschen links* wird 45 x gestrickt.

Schritt 3: Sobald deine gewünschte Länge erreicht ist, schlage dein gestricktes Bündchen so um, das der Anfang deiner Socke innen liegt. Achte darauf, dass der Anfang deiner Socke dort liegt, wo nun auch die Runde beginnt.

Schritt 4: Nun müssen die angeschlagenen Maschen mit denen auf der Stricknadel verbunden werden. Zugegeben, diese Arbeit ist ein wenig nervig, aber viele Wege führen bekanntlich nach Rom und ich möchte dir an dieser Stelle drei vorstellen:

  1. Entweder stichst du mit der Stricknadel durch die erste Masche (auf der Nadel) und durch die dahinter liegende Masche (ohne Nadel) durch und strickst beide Maschen zusammen rechts ab (vgl. Bild unten) oder
  2. Du nimmst -wie ich- eine Häkelnadel (wie auf dem Bild). Dabei stichst du genauso ein, wie du es mit der Stricknadel tun würdest, hast aber den kleinen Haken, der dabei hilft, den Faden nicht zu verlieren.
  3. Falls dir beide Varianten auf nicht zusagen, kannst du auch mit einem provisorischen Maschenanschlag arbeiten. Hierbei nimmt man mit einer Häkelnadel und einem Kontrastfaden Maschen auf und löst am Ende das Provisorium. Der Vorteil liegt hierbei daran, dass man so zwei Maschen einfach zusammenstricken kann. Diese Möglichkeit ist sicherlich für besonders empfindliche Beine noch angenehmer, da keine „Naht“ auf der Innenseite entsteht. Diese stört mich nicht, aber ich bin auch Typ Bauer 😀

Nimm dir Zeit, um alle Maschen sauber miteinander zu verbinden. Bei einer Stricksocke blieb am Ende eine Masche übrig, also habe ich irgendwo falsch eingestochen. Aber weißt du was? Das ist egal, man sieht es nicht 🙂

Übrigens: Ich bin äußerst flexibel, was die abgestrickten Maschen angeht. Mal lasse ich sie (wie auf dem Bild) auf der Häkelnadel und mal halte ich die Stricknadel in der gleichen Hand und hieve sie direkt auf die richtige Nadel. Da musst du einfach mal probieren, wie es dir am leichtesten von der Hand geht 🙂

Stricke mit deiner bevorzugten Technik Masche für Masche ab. Auf den Bildern kannst du sehen, wie eine Seite fertig gestrickt ist, während die zweite noch offen ist bzw. auf Bild 2 ebenfalls halb geschlossen wurde.

Schritt 5: Sobald die Runde abgeschlossen ist, stricke ich noch 1 Runde mit meiner 2,5er Nadel und nehme gleichmäßig verteilt die 4 zusätzlich aufgenommenen Maschen ab. Im Anschluss wechsle ich auf die 2,25er Stricknadel.

Auf dem Bild kannst du sehen, was ich mit „unglaublich kuschelig“ meine. Der Rand des Bündchens schneidet nicht ein, ist weich und sehr angenehm zu tragen. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Strickart viele Befürworter hat *Hand heb*




Inspiration

Bei meinem ersten Sockenbündchen habe ich mein Bündchen mit einem Garn durchgestrickt und im Anschluss umgeschlagen. Im Zuge dessen kam mir jedoch auch die Idee, das man so auch Garnreste sinnvoll und dekorativ verwenden kann.

Entweder du nimmst eine Unifarbe und bleibst Ton in Ton (z.B. dunkelblau und türkis) oder aber du setzt auf Kontrastfarben und kombinierst mutig, was dir gefällt. Außerdem könntest du auch zwei verschieden farbige Reste nehmen. Die Möglichkeiten, deinen Stash zu reduzieren, sind grenzenlos 🙂


Schritt 1: Auch hier habe ich mit meiner 2,5er Stricknadel 68 Maschen angeschlagen und dafür Garnreste verwendet.

Schritt 2: Statt in einem Bündchenmuster, wurden zuerst (in rot) 23 Runden glattrechts gestrickt. Ich wollte probieren, in wie weit das Bündchen so seine Funktion erfüllt und doch angenehm zu tragen ist. Die Idee kam mir, als ich an die Bedürfnisse von sensiblen Beinen dachte.

Schritt 3: Zum gewünschten „sichtbaren“ Bündchengarn wechseln und im klassischen Bündchenmuster 25 Runden stricken (*1 Masche rechts verschränkt, 1 Masche links*)

In meinem Fall sollte die Fütterung oben ein wenig rausschauen. Sofern du diesen Effekt nicht möchtest, verlängere dein sichtbares Bündchen um 5 Runden.

Schritt 4: Bündchen wie oben beschrieben beenden und die Abnahme der zu viel aufgenommenen Maschen nicht vergessen.




Übrigens…

Das Innere des Sockenbündchens in glattrechts gestrickt könnte mein neuer Liebling werden. Zwar war das Verbinden ein wenig nerviger (Thema „Rollrand), aber es ist UNFASSBAR weich.

Auf Grund des Zusammenziehenden-Effektes wirkt es so, als wäre das Innere Bündchen zu groß für das Äußere. Das täuscht allerdings und gleicht sich beim Tragen hervorragend aus 🙂


Falls du zu deinem neuen Sockenbündchen ein passendes Sockenmuster zum stricken suchst, schau gerne in diesem Blogbeitrag vorbei!

Stricksocke, blaugrün, kostenloses Strickmuster

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