Ach du Strick!

Dinge, die ich wirklich furchtbar finde!

Jede Handarbeiterin und jeder Handarbeiter liebt sein Hobbie und würde am liebsten ständig stricken, häkeln, klöppeln oder nähen. Mir geht es nicht anders und die beruhigende Melodie der Nadeln und das Farbenspiel von bunten Bobbeln mag ich nicht mehr missen.

Aber… auch das liebste Hobbie hat Dinge, auf die man gerne verzichten würde. Mit einem kleinen Augenzwinkern, habe ich mal meine Top-Nervensägen zusammengefasst. Das Thema „Vorurteile“ gegenüber uns Fricklern habe ich bewusst rausgelassen, da ich hierzu bereits einen Beitrag geschrieben habe
Das betrifft ebenfalls den „Wert“ der Handarbeit. Den Artikel findest du HIER.

So denn, kommen wir zu meinem persönlichen Horrorkabinett… 😀

Das passende Gegenstück zu diesem Blogbeitrag und Gründe, weswegen wir Handarbeit so lieben, findest du übrigens

>>> HIER <<<

Maschenproben

Warum?
Was das Unkrautzupfen auf dem Gehweg VOR meinem Garten ist, ist die Maschenprobe beim Stricken eines Pullovers. Es fühlt sich nach verschwendetem Garn und nach vertaner Lebenszeit an, ganz zu schweigen vom lästigen Berechnen.

Kann ich es umgehen?
Ein klares Jein!

Die Lösung!
Ich lasse sie grundsätzlich weg. Für gewöhnlich verstricke ich selten Garne oder Muster, die sich nach dem Waschen stark verziehen bzw. ist es mir im Falle von Schals und Tüchern sogar absolut egal. Da ich jedoch den Sinn einer Maschenprobe nachvollziehen kann und mir sogar extra einen Zählhilfe besorgt habe (Werbung, da Affiliate-Link), gibt es eine Ausnahme: Die Rundpasse. Mein Sorrel-Sweater (s. Blogbeitrag) sollte mein persönliches Meisterwerk werden und Ausnahmsweise habe ich eine Maschenprobe angefertigt, wobei mir beim Umrechnen eine Mitstreiterin geholfen hat. Unterm Strich hat mir die Probe zwar sehr weitergeholfen, allerdings auch mindestens genauso genervt 🙂

Maschenprobe mit Zeichnung Stricktuch

Maschenanschlag

Warum?
Ganz einfach: Der Maschenanschlag steht zwischen mir und einem neuen Projekt. Natürlich gehört er als Grundlage absolut dazu und ohne ihn geht nichts, aber ich verzähle mich einfach ständig. Vor kurzem haben wir eine neue Serie gestartet, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Gleichzeitig habe ich einen Pullover angenadelt und eine komplette Folge gebraucht, um die 120 (?) Maschen anzuschlagen. Genauer gesagt: Sie zu zählen. Der Anschlag ist das eine, aber bis 120 zählen das andere. Noch dazu ist die Puno Due (Werbung, da Affiliate-Link) sehr flauschig und durch die dunkel gewählte Farbe, konnte ich die Maschen nur mit genauem Hinschauen abends voneinander unterscheiden.

Kann ich es umgehen?
Nein

Die Lösung!
Mehr Konzentration und alle 20-30 oder 50 Maschen einen Markierer setzen 😀

Fäden vernähen

Warum?
Es fühlt sich, genau wie die Maschenprobe, absolut sinnlos an! Wenn man dann noch das Glück hat und entweder aalglattes Garn oder gleich 56 Fäden vernähen muss, kommt wirklich keine Freude auf.

Kann ich es umgehen?
Nein…

Die Lösung!
Mittlerweile webe ich Fäden direkt beim Stricken mit ein. Diese Technik funktioniert leider nicht immer, aber wo es geht wird es gemacht!

Als Alternative kann ich jedem nur raten, das Projekt mit zu Verwandten oder Freunden zu nehmen. Ich muss immer etwas zum frickeln auf dem Schoß haben und wenn ich ausschließlich die Fäden als To-Do um mich rum habe, ist es nur halb so schlimm!



Fersen stricken

Warum?
Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich weil der Aufwand im Verhältnis zum kleinen Projekt so extrem hoch ist. Ja, ich finde Spickel und Co. lästig! 😀

Kann ich es umgehen?
Nein…

Die Lösung!
Es gibt keine. Natürlich könnte ich auch ganz leidenschaftslos Spiralsocken stricken und dadurch auf eine Ferse verzichten, aber das möchte ich noch weniger.

Unsaubere Seilübergänge

Warum?
Hattest du schon mal Rundstricknadeln, bei denen am Übergang zwischen Nadel und Seil eine kleine Unebenheit war und du gefühlt jede Masche an der Stelle retten musstest? Nein? Probiere es gar nicht erst aus! Ich habe mir zu Beginn meiner aktiven Strickerinnen-Karriere ein Stecksystem gekauft und es blieben ständig Maschen an dieser Stelle hängen. Es macht einen absolut wahnsinnig und je nach Garn und Unebenheit, kann es sogar unschön ausfransen.

Kann ich es umgehen?
Ja!

Die Lösung!
Mein gekauftes Stecksystem war wirklich teuer und liegt seitdem im Schrank rum. Nicht nur, dass die Maschen hängen blieben, es lösten sich auch regelmäßig die Seile und brachten wirklich keine Freude.

Wenn du jedoch die Möglichkeit hast, die Stelle zu feilen, kannst du das mal versuchen. Bei einer meiner „normalen“ Stricknadeln hatte ich eine kleine Stelle, die von meinem Garn regelmäßig Narrenzoll verlangte (Helau!). Ein schneller Griff zur Feile genügte und seitdem flutscht es 🙂

Mehr als 1x das Gleiche häkeln bzw. stricken

Warum?
Es nervt mich einfach!

Beispiel „Sockenstricken“: Die zweite Socke war bereits bei meinem aller ersten Paar ein Kampf und danach wurden viele Paare entweder nicht beendet oder nur unter größter Müh und Not. Erst, seitdem ich beide Socken gleichzeitig bzw. abwechselnd stricke, werden die Paare fertig. Ein grandioser Trick!

Schwierig ist es jedoch mit Amigurumi. Ich liebe die kleinen Tierchen, aber 4 Beine, 2 Ohren, 2 Augen etc. ist absolut grauenvoll und verhindert, dass ich mich wirklich ernsthaft mit diesem Thema beschäftige.

Schlimmer sind nur noch Adventskalender! Ich habe meiner Mama zum 60. einen stricken wollen, da sie durch Corona ihr eigentliches Geschenk nicht erhalten konnte. 24x eine Babysocke stricken (s. Blogbeitrag) war ein absoluter Alptraum und nur möglich, weil ich immer 2 gleichzeitig gestrickt und früh genug angefangen habe.

Kann ich es umgehen?
Jein!

Die Lösung!
Da alle Bestrickten zwei Füße haben, könnte ich es nur umgehen, indem ich einfach keine Socken mehr stricke. Aber ich liebe es mehr, als das es mich nervt 😉

Amigurumis lasse ich dagegen links liegen.



Keine passende Nadel zur Hand haben

Warum?
Zwei Dinge ärgern mich daran besonders:

  1. Ein Projekt kann ggf. nicht begonnen werden
  2. Es stimmt einfach nicht! Irgendwo ist immer die passende Nadel, sie versteckt sich nur. Und wenn sie sich dann sogar SO gut versteckt, dass ich eine Neue kaufen muss, kommt sie pünktlich zur Begrüßung der neuen Nadelfreunde aus ihrem Loch gekrochen und liegt mitten auf dem Tisch, hängt am Kühlschrank oder klimpert am Halsband des Hundes und ich frage mich „WIE konnte ich DIESE Nadel nicht finden!?“

Kann ich es umgehen?
Scheinbar nicht.

Die Lösung!
Vielleicht ist mein Ordnungssystem eine mittelschwere Katastrophe, wer weiß. Aber eigentlich finde ich immer alles wieder – es sei denn, ich habe WIRKLICH Lust auf ein Projekt, dann finde ich das Biest einfach nicht.

Knoten im Farbverlauf

Warum?
Grundsätzlich gehört es zum Prozess des Garnwickelns innerhalb der Industrie dazu, dass ein Faden auch mal zu Ende ist. Das ist in Ordnung, ich bin gegen Verschwendung, alles gut.

Schwierig wird es jedoch, wenn man sehr viele Knoten in einem Knäuel hat (Mein Rekord war 6!) und richtig hässlich wird es, wenn ein Farbverlauf unterbrochen wird. Selten wird der neue Faden passend angesetzt und so werden aus den geplanten, perfekten Farbverlaufssocken ein absolut ungleiches Paar. Da man das Garn speziell für diesen Zweck gekauft hat, sollte das reine „Dranknoten“ in diesem Fall tatsächlich nicht vorkommen und zumindest eine Prüfung stattfinden.

Kann ich es umgehen?
Nein.

Die Lösung!
Ggf. das Garn komplett kontrollieren, bevor man sich nach stundenlanger Arbeit ärgert.

Anleitungen mit Mohair

Warum?
Gefühlt, kommt kein Strickpullover ohne Mohair aus. Es stören mich daran gleich mehrere Dinge.

  1. Mohair ist wirklich kein Produkt, dass ich nutzen möchte. Auf den Tierleid-Aspekt möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, aber für mich der primäre Grund.
  2. Es gibt keinen Ersatz! Die fertigen Stücke sehen mit diesem leichten Flausch wunderschön aus und ja, lässt mich ein wenig futterneidisch werden 🙂 Es gibt jedoch kaum vergleichbares, das man als Beilaufgarn schön mitlaufen lassen kann.
  3. Umrechnen ist schwer… Mein geliebter Sorrel-Sweater wird eigentlich mit Mohair gestrickt und ich konnte ihn nur stricken, in dem ich mein 4fach Garn doppelt genommen habe. Dadurch wurde er zum ersten extrem teuer und zum zweiten extrem schwer.

Kann ich es umgehen?
Leider ja.

Die Lösung!
Anleitungen mit Mohair meiden. Ja, es tut weh, da wunderschöne Projekte so nie verwirklicht und in meinem Schrank hängen werden, aber so ist es. Auch dieser Trend wird früher oder später ein Ende finden und es werden wieder vermehrt Anleitungen ohne Flauscheffekt kommen.

Zu rutschiges/ fusseliges Garn

Warum?
Ich liebe es, wenn Garn geschmeidig über die Nadeln gleitet und man fix durch die Runden fliegt. Allerdings hat besonders glattes Garn den Nachteil, dass es ohne Stopper allzu schnell von den Nadeln flutscht und ich schon große Rettungsaktionen starten musste, um schnell alle betroffenen Maschen wieder auffangen zu können.

Besonders schnell verzwirnendes Garn hat den Vorteil, dass man es herrlich leicht vernähen kann und es quasi von selber hält und auch die Maschen gehen nicht so schnell verloren. Selbst eine fallengelassene Masche steht im Regelfall wie eine 1 eine Reihe tiefer und wartet nur darauf, eingesammelt zu werden. Allerdings strickt sich dieses Garn unschön und sieht vor dem Waschen (bei mir) ungleichmäßig aus. Aktuell verstricke ich die Puno Due von Lana Grossa (Werbung, da Affiliate-Link) und muss sagen, dass das Garn wirklich traumhaft schön ist! Diese Mischung aus Grün/Schwarz ist einfach göttlich und wenn der Pullover fertig ist, kommt VIELLEICHT ein zweiter in Braun/Schwarz. Warum vielleicht? Weil ich ewig für die Runden brauche. Das feine Gefussel hängt einfach irgendwo immer fest und bei jeder 5ten Masche muss ich kurz korrigieren. So wird man gefühlt niemals fertig.

Kann ich es umgehen?
Ja.

Die Lösung!
Auf nerviges Garn verzichten. Aber will man das? Irgendwie auch nicht, also einen schönen Film anschauen und durchbeißen 😉



Wenn der Plan nicht funktioniert

Warum?
Wer mag das schon?

Kann ich es umgehen?
Nein.

Die Lösung!
Es noch mal versuchen oder vielleicht die übertriebene Erwartungshaltung an einen selber ein wenig drosseln. Ist definitiv der gesündere Weg 🙂

Garn wickeln

Warum?
Ich bin ungeduldig und die Mentalität „Ach, das wird sich schon nicht verheddern“ hat mich so manch eine Stunde auseinanderfrimmeln gekostet.

Kann ich es umgehen?
Nicht immer

Die Lösung!
Manche Färber bieten einen Wickelservice an, den man ruhig in Anspruch nehmen darf 🙂 Es kostet zwar ein-zwei Euro mehr, schont allerdings die Nerven. Ich vergesse ihn allerdings konsequent bei all meinen Bestellungen.

Alternativ hilft dir der garnwickelnde Oktopus dabei! … Zumindest fühlst du dich nicht mehr so alleine 😉

Gefachtes Garn

Neben dem oben genannten „fusseligen Garn„, möchte ich einen weiteren, extrem nervigen Punkt anführen. Am liebsten hätte ich ihn schon vor ein paar Wochen ergänzt, musste allerdings (auf Grund des Spoiler-Bildes) das Halloween-Special abwarten.

Warum?
Schau auf das Bild und du wirst verstehen…
Ich wollte für meine Teddy-Flicken schwarzes Garn als Zierfaden nutzen, um einen optimalen Kontrast zu erreichen. Leider habe ich nur eine sehr begrenzte Auswahl an dunklen Garnen und musste auf meinen gut abgelagerten Schwarzbestand zurückgreifen. Seit Jahren habe ich dieses Garn im Schrank und nutze es ausschließlich für Nasen, Augen oder in dem Fall für Flicken. Sobald ich es raushole verwende und hasse ich es. Die einzelnen Fäden sind absolut nicht miteinander verbunden, sie liegen quasi einzeln im Knäuel und zieht man einen Faden etwas doller, sieht man es direkt und es lässt sich nicht mehr heilen. Es ist einfach extrem schwer mit diesem Garn sauber zu arbeiten bzw. auch nur durch die Nadelöffnung zu frimmeln.

Kann ich es umgehen?
Mit etwas Achtsamkeit sicherlich.

Die Lösung!
Wegschmeißen. Natürlich wäre diese Lösung die einfachste und würde meine Nerven schonen. Allerdings möchte ich die Ressourcen nicht sinnlos verschwenden, nur weil ich nicht aufgepasst habe. Beim nächsten Kauf werde ich jedoch genaustens darauf achten, dass mir so ein Garn nicht noch einmal in den Bestand schleicht.

Garnkringel (!?)

Die Tage war es endlich soweit! Meine aktuelle Strickpause wurde kurz unterbrochen und ich zog meinen rosafarbenen Pullover aus der Tasche hervor. Während ich mit dem relativ fusseligen Garn meine Runden drehte, passierte es…

Warum?
Diese Knubbelchen sind eigentlich gar nicht schlimm. In meinem Fall hatte ich jedoch keine Schere parat und nichts, womit ich hätte das kleine Knötchen auftrennen können. Also tat ich das, was ich immer mache: Ich schob mal wieder etwas auf! Nirgends ist dieser Satz so zutreffend, wie bei diesen Knübbelchen. Am Anfang etwas verzwirntes Garn, das man nicht mitstricken möchte, ein paar Mal weitergeschoben und schwupp: am Ende ein steinharter Brocken.

Kann ich es umgehen?
Bei fusseligem Garn kann man die leichte Verzwirnung während des Strickens nie umgehen, aber man kann sich der Sache direkt annehmen und somit zumindest dem Ergebnis auf dem Bild entgehen.

Die Lösung!
Entweder man entfusselt das Garn an Ort und Stelle oder hat zumindest später eine spitze Schere griffbereit. Sofern man erst später zur Schere greift, muss man jedoch sehr genau aufpassen! Schnell ist der Faden durchtrennt und der Ärger ist da.

>>> Zugegeben, ich habe absolut keine Ahnung, wie diese Ansammlung von Garn heißt und falls du den Namen weißt – immer her damit!


Ärmelmaschen aufnehmen

Aktuell drücke ich mich – mal wieder – davor, einen unvollendeten Strickpullover zu vollenden. Und während ich jedweden Blickkontakt zum besagten Objekt meide und stattdessen heute 2 Stunden GEPUTZT habe, frage ich mich, warum es DIESER Punkt noch nicht auf diese Liste geschafft hat.

Ärmel zu stricken ist jetzt eh nicht der absolute Hit, aber im Regelfall ziehe ich es ganz gut durch. Die Maschen werden immer weniger und ein Projektende ist in Sicht… Aber vor dem Fleiß kommt die Qual: Die Maschenaufnahme

Warum?
Die Maschen vom Faden auf die Stricknadel wuchten ist ok. Natürlich wäre es netter, würden sie von alleine draufhüpfen, aber hey.

Ich glaube, meine Abneigung richtet sich vor allem gegen die zusätzlich aufzunehmenden Maschen. Wir alle kennen diese nervige Stelle, genau unter der Achsel, wo noch 2-3 Maschen (laut Anleitung) aufzunehmen sind. Zum einen komme ich NIE mit nur 2-3 Maschen aus, ohne riesige Löcher zu haben, zum anderen muss man es hübsch symmetrisch machen. Leider stelle ich mich offensichtlich ziemlich dämlich an und verbringe relativ viel Zeit in diesem Projektabschnitt.

Und als wäre das Drama nicht Elend genug, man muss es auch noch 2x durchstehen..

Kann ich es umgehen?
Tops stricken? Sonst wohl eher nicht.

Die Lösung!
Augen zu und durch? Wahrscheinlich gibt es keine wirklich gute Lösung. Die stillgelegten Maschen direkt auf einem Seil stillzulegen wäre zwar nett, aber das wäre mir das Geld für die Seile nicht wert. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, dass ich die Ärmel gleichzeitig stricke. Dafür nehme ich die Maschen entweder gleichzeitig mit einer Stricknadel (super nervig) oder direkt nacheinander mit zwei getrennten Stricknadeln auf und führe sie in der ersten Runde zusammen. Zwar erleichtert das die Arbeit um 0,0%, aber ich habe direkt beide Ärmel hinter mich gebracht. Mehr Lösung scheint es an dieser Stelle nicht von mir zu geben 😀


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Hier ein wenig Inspiration, passend zum Beitrag:




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