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Meine Garn-Adventsbox

Die kalte Jahreszeit naht mit großen Schritten, ebenso wie der Kerzenschein, der Plätzchenduft und die gemütlichen Advents-Strickabende. Schon viel zu lange hetze ich durch das Jahr hindurch, genieße viel zu selten den Moment und verpasse die wirklich entspannenden Handarbeitsabende. Um dem entgegen zu wirken und die sog. „Me-Time“ zu schaffen, gönne ich mir seit einigen Jahren einen Garn-Adventskalender bzw. eine Adventsbox, die ich mir selbst zum 01.12. oder Nikolaus schenke. Ich liebe die Überraschungen, ich liebe selbst kreierte Traditionen, ich liebe den Nervenkitzel, das Garn und sogar die elendige Warterei.

In diesem Jahr bin ich jedoch nicht fündig geworden, da ich weder 23-24 Minis haben wollte, noch Seide oder Cashmere. Da kein Garn bekanntlich auch keine Lösung, musste eine Alternative zum Standard gesucht werden!

Die Lösung

Wie oft habe ich bereits darüber nachgedacht, mir einfach selbst einen Kalender und die damit einhergehende Überraschung zu schenken? Unzählige Male! Wer sollte dieser Aufgabe auch mehr gewachsen sein? Ich selbst kenne meinen Geschmack am besten, weiß, welche Garnzusammensetzungen ich mag, ob Uni, mit Ringeln oder mit Muster. Da hierbei jedoch unvermeidlich der Faktor „Überraschung“ entfällt und ich eh tendenziell entscheidungsfaul bin, habe ich mich bisher auf fertige Lösungen verlassen. Bisher.

Obwohl ich die servierfertigen Lösungen am liebsten mag, sollte es in diesem Jahr einfach nicht sein. Entweder haben mir die Boxen und die Zusammensetzungen nicht zugesagt, ich habe die limitierten Verkäufe verpasst oder etwas anderes hat mich am Erwerb gehindert. Neben dem reinen Jagdinstinkt und den Wunsch, Garn zu horten, kommt ein weiterer Punkt ins Spiel: Ich habe mir eine eigene Tradition überlegt.

Aus einem der Advents(kalender)garne wird ein Paar Gundelsocken gestrickt. Im ersten Moment kann dieser Punkt für dich unbedeutend klingen, aber er ist es ganz und gar nicht. Ich habe seit 2-3 Jahren kaum mehr Zeit/Freiraum, etwas in Ruhe und mit Geduld zu stricken. Alles läuft „nebenbei“ oder mit Druck, weil ich z.B. noch unbedingt den Blogbeitrag/das Paar Socken schaffen möchte. Das eigentlich entspannte Hobbie ist zu einem Marathon geworden, der aber auch nur auf Minijobbasis in meinem Alltag stattfindet. Die Gundelsocken dagegen sind eine Entscheidung, für die ich mir bewusst Zeit nehme. Es wird etwas leckeres zu Trinken hingestellt, etwas schmackhaftes zu Naschen, Harry Potter oder Herr der Ringe läuft nebenbei und ich genieße die Zeit auf einer Art und Weise, wie ich sie nur selten genieße… und bereits in diesem Jahr soll die junge Tradition gebrochen werden? Auf gar keinen Fall! Es musste eine Lösung her und zwar noch diese Woche!


Wie bin ich vorgegangen?

Nachdem endgültig feststand, dass ich in diesem Jahr keine Überraschungsbox kaufen werde, bin ich meine üblichen Bezugsquellen durchgegangen und habe lange, lange, lange über die unterschiedlichen Möglichkeiten nachgedacht. Garn von der Amazon-Stange? Oder vielleicht doch individuell handgefärbt? Ich durchwühlte mehrere Stunden die Onlineshops, war verliebt in Dieses und Jenes, aber der Funke wollte einfach nicht überspringen. Doppelte bis Dreifache Versandkosten, zu oft gesehen, nichts Neues. Mein Epizentrum der Endorphine jubelte nicht so, wie ich es erwartet hätte. Es musste etwas Unbekanntes her, ohne das die DHL der wahre Gewinner meiner Box ist.


Die Wahl

Es gibt einen Onlineshop, den ich schon kannte, bevor es ihn überhaupt gab. Schon lange bin ich verliebt in die wunderschönen und stilvollen Fotos von Cat (Instagram). Seit vielen Monden folge ich ihr einfach aus reiner Lust am Design, der Symmetrie und dem Spiel aus Farben und Formen. Das ständige Chaos in meinem Kopf scheint glücklich zu sein, wenn es ihre Ordnung wahrnimmt. Im Laufe der Zeit wurde aus ihrer Leidenschaft heraus der Onlineshop Kitter´s Heaven gegründet und auch dort stöberte ich immer mal wieder herum, ohne etwas zu kaufen.

Knitter´s Heaven stand auf meiner Liste -zugegebener Weise- nicht weit oben, da ich schlichtweg nicht an ihren Shop gedacht hatte. Als er mir jedoch in den Sinn kam, hüpfte ich ohne zu Zögern rein und durchstöberte das breite Angebot. Die meisten Hersteller waren noch nie auf meinen Stricknadeln zu Besuch und so kam mir die Idee, mir vier unbekannte Garne zu kaufen.

Hinweis: Da ich das Garn nur 1x umgepackt habe, habe ich direkt Fotos für den Artikel gemacht und lasse sie schwarz-weiß, bis ich im Dezember bzw. nach und nach die Fotos ersetzen kann 🙂 Man will sich ja schließlich selbst überraschen. Außerdem beachte bitte, dass ich mir das Garn selbst gekauft habe und es mir nicht zur Verfügung gestellt wurde.


Garn Nr. 1
Das Garn, was wohl am schnellsten feststand, ist ein zarter, aber wunderschöner Farbverlauf von Laines. Die Haptik erschien mir auf dem ersten Blick wunderbar weich und die Bilder riefen mir ein „Kauf mich!“ zu. Mittlerweile hat sich der Gedanke eingeschlichen, dass das mein diesjähriges Gundel-Garn sein könnte 🙂 Aber wer weiß! Ich habe außerdem noch 2 andere Muster im Auge, die in der näheren Auswahl sind.

Update 26.12.2024: Angestrickt und wie angekündigt, den Advent über an diesem Garn gestrickt <3 Ist das Garn nicht wunderschön und die Gundels ebenso? Ich liebe es!


Update 24.01.2025: Fertig! Und ich finde das Ergebnis wunderschön. So schön, dass das Paar in meiner Spendenbox landen wird.

Garn Nr. 2
Ich gebe zu, dass das Garn in Graustufen wirklich nur schwer zu erkennen ist. Das wird daran liegen, dass es sich hierbei um selbstringelndes Garn in einem grandiosen Farbverlauf von Urth Yarns handelt. Kurz hatte ich überlegt, über meinen eigenen farblichen Schatten zu springen, aber habe mich dann doch für das Garn entschieden, was mir am meisten gefiel.

Garn Nr. 3
Natürlich musste noch ein weiteres Streifengarn im Warenkorb landen und es sollte die Gründl Hot Socks werden. Die Farben sind wirklich schön zusammengesetzt und eine hat mich gleich mit ihrer Fröhlichkeit angesprungen. Im zum Garn Nr. 2 bin ich hier etwas abgewichen von meiner üblichen Farbauswahl. Du darfst gespannt sein!

Garn Nr. 4
Manchmal haben besondere Umstände ihr Gutes. Seit Beginn meiner Handarbeitskarriere schleiche ich um Zauberbälle herum. Als Tücher verhäkelt oder als Socken verstrickt, liebe ich diesen ganz speziellen Wiedererkennungswert der Färbungen. Allerdings durften bisher weder in Duisburg (Kielgeholt), noch im örtlichen Laden Zauberbällchen über die Ladentheke hüpfen. Wieso? Kann ich nicht beantworten. Grotesker Weise waren sie mir immer zu teuer, während ich zeitgleich genauso viel Geld für andere Garne ausgab. Verrückt, oder? Nun ist es jedoch so weit und ich freue mich schon sehr auf das kleine Kügelchen – Wahrscheinlich wird es ein Paar Herrensocken, da Adam die Farbe am liebsten mag.

Aber… ganz ohne Überraschung?

Auf keinen Fall! Zwar wirst du niemals eine solche Überraschung erleben, wie bei einer komplett unbekannten Box, aber ein wenig kannst du dennoch die Vorfreude steigern 🙂 Hier ein paar Tipps und Tricks, was ich dafür gemacht habe:

  1. Ich habe die Box 2 Monate im voraus gekauft und das Garn direkt versteckt. Natürlich werde ich die Färbungen nicht komplett verdrängen können, aber auch nicht mehr 1:1 im Sinn haben.
  2. Jedes Knäul ist separat eingewickelt, damit ich beim Auspacken nach und nach das Garn entdecken, knautschen und würdigen kann. Meine Güte, was freue ich mich darauf! 😀
  3. Ich habe eine zweite Person gebeten, mir 2-3 Kleinigkeiten zu besorgen, die mit in das Paket wandern werden. Der Einfachheit halber übernimmt Adam die Rolle und er weiß, wo das Paket steht. Wahrscheinlich wird etwas zum Naschen und/oder ein Tee drin landen. Aber wer weiß? Ich jedenfalls nicht.

Inspiration

  • Du möchtest noch mehr Überraschung? Wie wäre es, wenn du dir das Garn zwar aussuchst, aber eine andere Person die Farben wählt und das Garn für dich bestellt?
  • Oder du gibst die Farben vor, nicht jedoch die Färbeart bzw. das Garn?
  • Außerdem kannst du die Augen und Ohren offen halten, wenn über das Jahr verteilt Handfärber:innen Suprise-Bags anbieten.
  • Ergänze deine Garnbox durch einen Adventskalender deiner Wahl. Ein Teekalender ist beispielsweise immer eine nette Ergänzung.
  • Du kennst andere Strickbegeisterte und die haben das gleiche Problem, aber vielleicht einen kleinen Geldbeutel? Wir alle haben doch Lieg-Rümchen, die einfach nicht mit einem sprechen wollen. Wie wäre es, wenn ihr euch gegenseitig eine Box aus dem gut abgelagerten Garnen eurer Vorräte zusammenstellt und euch gegenseitig Freude schenkt?
  • Du hast eine oder sogar zwei Anleitungen, die du gerne stricken würdest und einen guten Draht zu deinem örtlichen Garnladen? Vielleicht kannst du sie bitten, das Garn für eine der Anleitungen zusammenzustellen und du wirst erst beim Anstrick das jeweilige Garn und die Farben sehen?

Fazit

Ich habe das Thema schon einmal in meinem Beitrag „Der Letzte macht das Licht aus“ angesprochen und wundere mich noch immer, dass der örtliche Einzelhandel viele Chancen verstreichen lässt. Außer in der Branche der handgefärbten Garne sehe ich selten jemanden, der Trends im Fokus hat und sein Business dem anpasst. Hätte ich die Möglichkeit gehabt eine Überraschungsbox im (Online)Einzelhandel zu erwerben, die beispielsweise „Sockengarn“ beinhaltet, hätte ich sofort und ohne zu zögern zugeschlagen. Allerdings bin ich noch immer nicht auf ein solches Angebot gestoßen und wenn du eins kennst, lass es die Leserinnen und Leser des Blogs gerne wissen 🙂

Neben den Aspekten „Bequemlichkeit und Überraschung“ gibt es natürlich noch einen Weiteren: Den Preis. Zwar ist meine o.g. Garnauswahl nicht unbedingt günstig, aber die Box ist dennoch deutlich preiswerter als die Box, die ich in den Jahren davor gekauft habe. Handgefärbte Garne sind individuelle Kunstwerke, die von Menschenhand gefärbt wurden und somit ihren Preis haben. Ich weiß das sehr zu schätzen und zahle immer mal wieder gerne Geld dafür. Allerdings kann sich das nicht jeder leisten und nicht jeder möchte es sich leisten. Für diese Gruppe der Käuferinnen und Käufer habe ich bisher keine schöne Alternative gefunden, wie sie sich dennoch ein wenig den Dezember versüßen können und ich hoffe, dass sich das Angebot in der Zukunft ausbauen wird.

Ich werde jedenfalls im Dezember abschließend beurteilen, ob eine selbst zusammengestellte Box eine gute Alternative für mich ist. Vielleicht, aber nur vielleicht, wird meine Gundel-Socken-Tradition um den Punkt ergänzt, dass ich mir jährlich im August/September selbst etwas Schönes zusammenstelle. Ich bin gespannt 🙂


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